
Wie SportNord bereits berichtete, wurde am 2. November die Partie des 14. Spieltages der Bezirksliga Ost zwischen dem ETSV Hamburg und dem SC Europa beim Stand von 2:0 in der Pause abgebrochen (siehe unten verlinkten Bericht). Das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes entschied, dass die Partie mit einem 3:0-Sieg für den ETSV gewertet wird. Mit nun 25 Punkten und 37:35-Toren kletterten die „Eisenbahner“ dadurch auf den siebten Platz.
Der SC Europa, der mit einem Zähler und jetzt 10:94-Treffern abgeschlagenes Schlusslicht bleibt, wurde vom HFV „wegen schuldhaft verursachten Spielabbruchs“ und „fehlerhafter Ausfertigung des Spielberichtes“ mit einer Geldstrafe in Höhe von 200 Euro belegt. SCE-Spieler Mohe A., der den Schiedsrichter beim Gang in die Pause bedrängt und anschließend auch versucht haben soll, gewaltsam in dessen Kabine einzudringen, wurde für gleich drei (!) Jahre, nämlich vom 2. November 2014 bis zum 1. November 2017, gesperrt. Da es im Sportgerichts-Urteil hieß, dass Mohe A. auch „Spielertrainer“ von Europa gewesen sei (im DFB-Net wird allerdings Deniz Sari beim Gastspiel der Mümmelmannsberger beim ETSV ebenso wie bei den vorherigen und den anschließenden Partien als Europa-Trainer genannt), wurde Mohe A. für den besagten Zeitraum zudem eine Übernahme von Ämtern im HFV und/oder einem dem HFV angeschlossenen Verein und/oder eine Ausübung von Funktionen im HFV und/oder einem dem HFV angeschlossenen Verein untersagt“.
Siegmund Slotty war als langjähriger Trainer und Wegbegleiter des SC Europa überrascht von dieser langen Sperre: „Ich weiß nicht, ob der HFV hier ein Exempel statuieren wollte. Ebenso wie die Vorstandsmitglieder des SC Europa, die bei der Verhandlung dabei waren, bin ich der Meinung, dass diese Strafe vollkommen überzogen ist. Zugegeben, unser Spieler hat die Tür der Schiedsrichter-Kabine aufgedrückt und den Referee weggeschubst. Dass dafür aber die Polizei gerufen wurde, habe ich schon als übertrieben empfunden, denn wir sind doch keine Verbrecher ... Dass ein junger Spieler nun gleich für drei Jahre gesperrt wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann mich erinnern, dass für Spuck-Attacken und Tätlichkeiten gegen Schiedsrichter in der Vergangenheit einjährige Sperren verhängt worden sind. Deshalb hatte ich damit gerechnet, dass Mohe für ein halbes Jahr gesperrt wird und die Sperre anschließend für ein Jahr zur Bewährung ausgesetzt wird. Diese Strafe ist für mich, zumal sich unser Spieler vor Gericht reumütig gezeigt hat, nicht nachvollziehbar!“