
Aller Voraussicht nach war der 1:0-Sieg, den die SV Halstenbek-Rellingen II am Sonntag im Topspiel gegen den bereits als Meister feststehenden HEBC feierte, für die HR-Reserve der entscheidende Schritt in Richtung Vizemeisterschaft in der Bezirksliga West. Nur, wenn die U23 der „Baumschuler“ nun am Sonntag, 10. Mai beim TSV Sparrieshoop verlieren sollte, hätte der Rang-Dritte SV Rugenbergen II noch eine Chance auf den zweiten Platz ‒ müsste dann aber neben einem Drei-Punkte-Rückstand mit einem Sieg bei Grün-Weiß Eimsbüttel auch noch seine zurzeit um sechs Treffer schlechtere Tordifferenz gegenüber Halstenbek-Rellingen II wettmachen.
„Deshalb wäre es sehr wertvoll gewesen, wenn wir den TSV Holm deutlicher geschlagen hätten“, sagte SVR-Coach Guido Krenzk, nachdem seine Elf am Sonntag gegen das Schlusslicht „nur“ mit 2:0 gewonnen hatte. Obwohl für die Holmer der Abstieg in die Kreisliga bereits seit einer Woche Gewissheit ist (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), zeigten sie im Sportzentrum Bönningstedt Moral: „Es war nichts davon zu sehen, dass diese Mannschaft sich hängen lässt“, lobte Krenzk den Gegner. Auch TSV-Torwart-Trainer Sasa Mihajlovic, der in Abwesenheit von Interimscoach Peter Schlegel (war bei der zeitgleich stattfindenden Kreisklassen-Partie seiner Zweiten Holmer Herren als Spieler aktiv) alleinverantwortlich an der Seitenlinie stand, stufte die Leistung seiner Schützlinge als „absolut achtbar“ ein. Sein Team sei in der ersten Halbzeit sogar „auf Augenhöhe“ mit dem Tabellen-Dritten gewesen, lobte der frühere Torwart. So hätte Marc Rupscheit die Gäste sogar in Führung bringen können. „Einige weitere aussichtsreiche Offensivaktionen haben wir nicht gut zu Ende gespielt, weil wir den Ball verstolpert haben“, haderte Mihajlovic.
In der zweiten Minute der Nachspielzeit der ersten Halbzeit gingen stattdessen die Hausherren in Führung: Nachdem die Holmer Abwehr einen Schuss abgeblockt hatte, wurde im Gäste-Strafraum mehrmals nach dem Ball gestochert, ehe der vierte Nachschuss von Fatih Ertürk zum 1:0 im Netz zappelte. Für Dennis Dreke, der aufgrund der Knie-Verletzung von Björn Quassdorf erneut das TSV-Tor hütete, gab es in dieser Situation nichts zu halten. In der zweiten Halbzeit hatte die SVR-Reserve dann klare Vorteile: „Da war bei uns die Luft raus und Rugenbergen II hat vollkommen verdient gewonnen“, gab Mihajlovic zu. Ärgerlich aus Gäste-Sicht war allerdings das Zustandekommen des 2:0, denn die Szene, in der Jan-Philipp Brodersen an Stefan Staegemann einen Elfmeter verwirkt haben soll, war für Mihajlovic „ein vollkommen normaler Zweikampf“. Schiedsrichter Stephan Prado Munoz (vom FC Eintracht Lokstedt) sah dies anders, zeigte auf den „ominösen Punkt“ ‒ und Dominik Radzuweit verwandelte den Strafstoß zum 2:0 (58.). Dies war bereits der Endstand, weil die Bönningstedter zwar weiterhin nach vorne spielten, es aber an der nötigen Zielstrebigkeit vermissen ließen.