
Rund eine halbe Stunde später, als eigentlich geplant, nämlich erst um 18.17 Uhr, stand am Sonnabend der vierte und letzte Aufsteiger in die Verbandsliga Süd-West fest. Das letzte Aufstiegsrunden-Spiel zwischen der SG Bornhöved/Schmalensee (Vizemeister der Kreisliga Segeberg) und der SG Padenstedt (Vizemeister Kreisliga Neumünster) musste aufgrund eines heftigen Schauers für gute 20 Minuten unterbrochen werden. „Danach waren die Temperaturen für die Spieler angenehmer“, sagte SGP-Fußballobmann Hans Georg Eckert.
Der Bornhöveder Coach Dr. Ulf Heinrich atmete derweil durch, dass das Gewitter vorbeizog und die Partie fortgesetzt werden konnte: „Schließlich führten wir zum Zeitpunkt der Unterbrechung schon mit 2:0 ...“ Die Gäste begannen gut am Bornhöveder Seeweg, doch dann fingen sie sich nach einem individuellen Fehler einen Konter ein, den Fabian Makus zum 1:0 nutzte (13.). „Danach hatten wir das Spiel gut im Griff“, frohlockte Dr. Heinrich, während Eckert zugab: „Wir haben uns fortan zu viele Ballverluste geleistet!“ So konnten die Bornhöveder nach einem weiteren abgefangenen Ball auf 2:0 erhöhen: Makus lief frei auf das Gäste-Gehäuse zu und legte uneigennützig quer zu Melf Mannshardt, der vollstreckte (37.). Dann musste Schiedsrichter Patrick Hahn (vom 1. FC Schinkel), der von Dr. Heinrich für seine „souveräne Spielleitung“ ein Sonderlob erhielt, die Partie für mehr als 20 Minuten unterbrechen. Rainer Stichert nutzte diese Chance, um in seinem letzten Spiel als SGP-Coach gleich zweimal zu wechseln. Fortan waren die Neumünsteraner vor den Augen von 634 zahlenden Zuschauern besser im Spiel und hatten nach der Pause auch Chancen zum Anschlusstreffer.
Als die Bornhöveder einen Schuss auf der eigenen Torlinie klärten, reklamierten die Gäste vergeblich auf Handelfmeter. Im direkten Gegenzug sprach Patrick Hahn stattdessen der Heim-Elf einen Freistoß zu, der schnell ausgeführt und von Metin Sari zum 3:0 genutzt wurde (61.). Die Gäste schlugen aber noch einmal zurück und kamen mit zwei Treffern innerhalb von sechs Minuten wieder auf 3:2 heran: Sven Siegfried und Marcel Klein (69./Foulelfmeter) trafen dabei. „Da mussten wir plötzlich wieder etwas zittern, weil wir unsere Konterchancen nicht gut ausgespielt haben“, analysierte Dr. Heinrich. In der Nachspielzeit machte Marvin Knuth nach einem Konter mit seinem 4:2 aber alles klar für die Bornhöveder, denen schon ein Unentschieden zum Gruppen-Sieg genügt hätte. „Am Ende haben wir verdient gewonnen und sind sehr, sehr glücklich“, so Dr. Heinrich, der eigentlich nur aushilfsweise auf die Trainerbank zurückgekehrt war, nun aber versprach: „Jetzt werde ich die Mannschaft auch in der kommenden Saison als Trainer betreuen!“ Derweil fühlte sich Eckert, der bekennender Anhänger des FC Bayern München ist, an das verlorene „Finale dahoam“ gegen den FC Chelsea London erinnert: „Dass wir den Aufstieg wieder einmal knapp verpasst haben, tut sehr weh!“