Kreisliga 8: Ellerauer Konsolidierung beginnt mit 3:2


Mit einem Mini-Kader und ohne Ambitionen, den sofortigen Wiederaufstieg in die Bezirksliga zu schaffen, startet der SC Ellerau in der Kreisliga 8. „Eine Saison der Konsolidierung“ wünschen sich die Ellerauer Zuschauer ‒ und vereinzelt war an der Ellerauer Dorfstraße am Sonntag sogar zu hören, die Kreisliga wäre eine bessere Spielklasse als die Bezirksliga, in der es zahlreiche Freitagabend-Auswärtsspiele in Hamburg gab. Und in ihrem ersten Kreisliga-Spiel nach mehr als dreijähriger Abstinenz überraschten die Ellerauer positiv, indem sie den Heidgrabener SV, der zuletzt als Tabellen-Dritter nur knapp den Aufstieg in die Bezirksliga verpasst hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), nach einer dramatischen Schlussphase mit 3:2 schlugen. „Wir waren über 90 Minuten wirklich schlecht und haben verdient verloren“, gab HSV-Coach Ove Hinrichsen unumwunden zu.

Auf dem Rasenplatz in Ellerau hatten die Heidgrabener nach einer Viertelstunde eine gute Chance, als Philippe Schümann frei auf das Tor zulief und mit links abzog ‒ doch weil der Ball leicht im Rasen hängen blieb, konnte ihn SCE-Keeper Lars Buck noch halten. 15 Minuten später parierte der Torwart auch einen Schuss, den Philip Römhild von halbrechts aus abgegeben hatte, sicher. Stattdessen gingen die Hausherren in Führung, als Yannik Terrey von halblinks aus erfolgreich war (41.). Den schnellen Ausgleich noch vor der Pause verpasste Schümann bei einem Lattenschuss (45.). Auch im zweiten Durchgang mühten sich die Heidgrabener lange Zeit vergeblich und Hinrichsen stellte fest, „nichts Positives“ über den Auftritt seiner Elf sagen zu können: „Wir hatten keine Aggressivität, keine gute Aufteilung und waren einfach nur schlecht.“ Dennoch schnupperten die Gäste mehrmals am Ausgleich: Einen 17-Meter-Schuss von Mark Bushaj blockte die vielbeinige Ellerauer Abwehr ab (71.), dann scheiterte Timo Badermann nach Schümanns Vorarbeit von halblinks per Direktabnahme am gut reagierenden Lars Buck (73.).

Auf der Gegenseite vergaben die Ellerauer mehrere Konterchancen und Tim Siebels, der bei den Heidgrabenern als Innenverteidiger zum Einsatz kam, rettete einmal in höchster Not auf der eigenen Torlinie (80.). Zwei Minuten später fiel aber das 2:0, als Kim Grundmann einen 22-Meter-Freistoß herrlich direkt in den Winkel zirkelte. Damit schien die Partie entschieden zu sein ‒ doch in einer äußerst ereignisreichen Schlussphase kam der „kleine HSV“ noch einmal zurück ins Spiel. So verkürzte Schümann nach einem von Moritz Gelien gut durchgesteckten Ball zum 1:2 (83.) und wurde zwei Minuten später im SCE-Strafraum gefoult. Schümann schoss den Elfmeter selbst rechts halbhoch und scheiterte an Lars Buck. In der 90. Minute drückte der aufgerückte HSV-Verteidiger Johannes Scheck eine Schümann-Ecke halb per Kopf, halb per Schulter zum 2:2 ins Netz. „Damit war ein Punkt, den wir nicht verdient gehabt hätten, zum Greifen nah“, sinnierte Hinrichsen. Doch in der Nachspielzeit flog der gefühlt hundertste lange Ball der Ellerauer in den Gäste-Strafraum, wo Dennis Malysz seinen Gegenspieler wegschubste. Den berechtigten Elfmeter verwandelte der Ellerauer Heiko Räsch zum 3:2-Siegtreffer (92.).

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