
Warum setzte der Hamburger Fußball-Verband am vergangenen Sonntag das Oddset-Pokal-Spiel der Ersten Herren des Heidgrabener SV bereits um 12 Uhr und die Holsten-Pokal-Partie der Zweiten Männer erst für 15 Uhr an? „Auf unseren Wunsch sind diese Ansetzungen jedenfalls nicht zustande gekommen ‒ andersherum wäre es normal gewesen“, betonte HSV-Liga-Coach Ove Hinrichsen, der aber zu beiden Uhrzeiten gefordert war - denn er betreute interimsweise auch das Reserve-Team, dessen neuer Trainer Florian Laß (folgte auf Benjamin Köhnke; SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) im Urlaub weilte. Und wie seine Ersten Herren (4:1 gegen den TSV Sparrieshoop), so führte Hinrichsen auch die Zweiten Männer mit einem 3:2-Sieg gegen den TSV Seestermüher Marsch II in die 2. Pokal-Runde.
Kurios: Im Derby zweier Rivalen aus der Kreisklasse 1 fielen alle fünf Tore jeweils nach einer Standardsituation. Beim 1:0 fälschte Nico Anhorn einen Freistoß von Tim Risse noch minimal ab, wodurch TSV-Torwart Falko Sander nicht mehr an den Ball kam (10.). Danach ließen die Hausherren den Ball immer wieder mit kurzen Pässen durch die eigenen Reihen laufen, während die Gäste auf lange Pässe setzten. Nach einem Eckstoß köpfte Martin Pienig zum 1:1 ein (33.) und Hinrichsen gab zu: „Danach sind wir eine Zeitlang ins Schwimmen geraten!“ Trotzdem führten zur Pause die Heidgrabener: Nach einem langen Freistoß von André Herzig brachte Jan-Niklas Conrad den Ball im dritten Versuch an Sander vorbei ins Netz (2:1/45.). Nach dem Seitenwechsel hatte die Heim-Elf ihre beste Phase. „Da haben wir es bei fünf, sechs richtig guten Chancen versäumt, für klare Verhältnisse zu sorgen“, trauerte Hinrichsen den von Björn Deinert und Daniel Schippmann vergebenen Gelegenheiten hinterher. Nachdem Timo Ziegler sogar mit einem Elfmeter (Herzig war gefoult worden) an Sander gescheitert war (72.), setzten die Seestermüher trotz Unterzahl (Gelb-Rot/73.) alles auf eine Karte und kamen tatsächlich zum Ausgleich: Einen von Conrad verwirkten Strafstoß verwandelte Tobias Wölm zum 2:2 (82.). Zwei Minuten später gab es nach einem Foul an Anhorn einen zweiten Elfmeter für Heidgraben, der allerdings höchst umstritten war: Auch Daniel Schippmann scheiterte zunächst an Sander, der den Ball aber nur nach vorne abklatschen konnte; Daniel Schippmann setzte nach und schob den Abpraller unter Sander hindurch zum 3:2-Siegtreffer über die Linie.