Holsten-Pokal: HMTV-Reserve bucht letztes Drittrunden-Ticket

Nico da Ros (Hetlingen II, rechts) enteilt hier dem Pinneberger Julien Hagedorn.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Wer Zweifel daran anmeldete, dass der Hetlinger MTV II am 2. August seinen 2:6-Rückstand gegen den VfL Pinneberg II in der letzten Viertelstunde noch hätte wettmachen können, wurde am Dienstag eines Besseren belehrt. Denn nachdem das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes befunden hatte, dass Schiedsrichter Laith Ahmed (SV Lieth) die Partie grundlos abgebrochen und sie deshalb neu angesetzt hatte, legte die HMTV-Reserve im Wiederholungsspiel in den ersten sechs Minuten (!) eine 3:0-Führung vor.

HMTV-Trainer Caner Arda machte trotzdem keinen Hehl daraus, dass seinem Team „die Neuansetzung natürlich entgegengekommen“ sei. Zugleich könne er den Ärger der Pinneberger verstehen, betonte Caner Arda: „Ich wäre auch unzufrieden gewesen, wenn ich nach einer 6:2-Führung aufgrund eines Abbruchs – für den es in meinen Augen übrigens auch keinen Grund gab – die Partie noch einmal beim Stand von 0:0 anfangen müsste.“ Zufrieden registrierte Caner Arda, dass aus der Erstauflage des Pokal-Duells sowie dem 4. September, als es das Hinspiel der Kreisklasse 1 bei der VfL-Reserve mit 3:4 verloren gegangen war, die richtigen Lehren gezogen worden: „Wir haben den Pinneberger Stürmer Nils Rollwagen und Spielmacher Sascha Caldwell aus dem Spiel genommen.“

Zudem glänzten die Hetlinger gerade in der Anfangsphase mit einer gnadenlosen Effizienz – und sie hatten das nötige Spielglück. Als VfL-Akteur Julien Hagedorn im eigenen Strafraum einen Schuss von HMTV-Kapitän Abdulsamed Kilinc mit seinem Arm abwehrte, entschied Schiedsrichter Ridha Gabsi (Lieth), dessen Sohn Safouhat Gabsi pikanterweise das Gehäuse des Hetlinger Bezirksliga-Teams hütet, auf Handelfmeter. Diesen verwandelte Abdulsamed Kilinc mittig halbhoch, während Gäste-Keeper Luca Protzek in die von sich aus gesehen linke Ecke abtauchte (2. Minute). Der Jubel war kaum verstummt, da schickte Nico da Ros rechts Tim Gehrke steil, der schneller als zwei Pinneberger war und Protzek mit einem Schuss in das lange Eck zum 2:0 überwand (5.).

Nur eine Minute später klärte Protzek einen langen Ball per Grätsche vor da Ros – allerdings so, dass der Ball an seinen Mitspieler Andrej Weger und von dort in hohem Bogen über den Schlussmann und da Ros hinweg in das Netz sprang. „Mit dieser komfortablen Führung im Rücken lief für uns natürlich vieles leichter“, freute sich Caner Arda. Unschöne Szenen in Form von Diskussionen oder gar Rudelbildungen gab es laut dem Übungsleiter nicht: „Wir haben uns nur auf unser Spiel konzentriert und weder mit dem Gegner noch mit dem Schiedsrichter beschäftigt.“ Im zweiten Durchgang erhöhten Efe Kilinc mit einem 30-Meter-Freistoß (50.), bei dem es laut Caner Arda „für den Torhüter nichts zu halten gab“, und Gehrke, der nach einem zunächst abgewehrten Ball im Nachschuss erfolgreich war (73.), noch zum 5:0-Endstand.

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(Johannes Speckner)

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