
Mit dem TSV Buchholz 08 II in der vierten Runde und der SV Halstenbek-Rellingen II im Achtelfinale des Holsten-Pokals hatte Concordia II bereits zwei Bezirksligisten aus dem Wege geräumt. Nun bekam der HSV Barmbek-Uhlenhorst II, aktuell Vierter der Bezirksliga Nord, die Klasse des B-Kreisklassenvertreters, der bereits als Meister der KK B2 feststeht und dabei aus bisher 23 absolvierten Spielen die Maximalpunktzahl 69 holte (155:9 Tore!), zu spüren. Am Ende kam BU II mit dem 0:4 noch gut davon.
Von Beginn an konnte der neutrale Beobachter keinen Klassenunterschied der beiden beteiligten Teams ausmachen. Die Marienthaler traten sehr selbstbewusst auf. Den Barmbekern schien noch die 1:3 Niederlage am letzten Wochenende beim SV Bergstedt (SportNord berichtete, siehe unten aufgeführten Link), die ihnen einen echten Dämpfer im Kampf um den Aufstieg beigebracht hatte, in den Köpfen zu stecken. Die Hausherren hatten mehr vom Spiel, konnten dabei jedoch auch zunächst zu keinen klaren Torchancen kommen. Trauriger erster Höhepunkt der Partie war ein überhartes Einsteigen von BU-Außenverteidiger Timo Wrage gegen einen Gegenspieler.
Schiedsrichter Patrick Siebert quittierte das mit der Roten Karte, die er bei der sich anschließenden Rudelbildung auch Concordias Innenverteidiger Dennis Pump zeigte, der einen BU-Spieler mit beiden Armen umgestoßen hatte (20.). Eine weitere Viertelstunde später hatte der Underdog aus Marienthal Glück, dass er nicht mit 0:1 in Rückstand geriet. Kevin Lange, einziger Lichtblick an diesem Nachmittag bei BU, hatte sich auf der linken Seite durchgesetzt und dann mit dem rechten Fuß das hohe lange Eck des Concordia-Tores anvisiert. Keeper Ethem Akca war mit den Fingerspitzen dran, lenkte den Ball so an den Innenpfosten, von dem ihm die Kugel wieder in die Hände fiel (34.).
Dann aber roch es doch zweimal stark nach der Führung für die Gastgeber. Zunächst rettete BU-Innenverteidiger Jannik Landwehr im letzten Moment vor dem einschussbereiten Jacek Pliszka zur Ecke (37.), der drei Minuten später nach einer Flanke von Luka Seidel-Whitelaw den Ball aus kurzer Distanz nicht im Tor unterbringen konnte. So blieb es nach 45 Minuten beim torlosen Remis.
Dass sich das Spiel nach der Pause so schnell und eindeutig zu Gunsten der Concorden entscheiden würde, war dann doch nicht absehbar gewesen. Innerhalb von neun Minuten schlug es gleich dreimal im Kasten von BU-Torwart Stephan Hölscher ein. Ausgangspunkt des ersten Treffers war ein Fehler vom rechten Außenverteidiger der Gäste, Nico Hofmann, der einen einfachen Ball durchrutschen ließ, Marvin Ganschow sagte danke und legte den Ball über den herauseilenden Torwart Hölscher mit viel Gefühl in die Maschen (51.) Als dann Hölscher wenig später Concordias Denker und Lenker im Mittelfeld, Ibrahim Gyaase im Strafraum zu Fall brachte, nutzte Ganschow die Chance vom Elfmeterpunkt und erhöhte auf 2:0 (54.).
BU, nun vollkommen von der Rolle, machte Fehler über Fehler im Aufbau, Einen davon nutzte Gyaase zu einem Traumzuspiel auf Martin Werner, der zunächst den Keeper ausspielte und dann locker und leicht zum 3:0 einnetzen konnte (58.). BU-Bemühungen, das Blatt noch zu wenden, verpufften meistens 20 Meter vor dem gegnerischen Tor. Concordia lauerte auf Kontermöglichkeiten, die sich auch ergaben. Eine davon verwertete Martin Werner nach 71 Minuten auf Zuspiel von keinem anderen als Gyaase zum 4:0. Kevin Lange, BU-Alleinunterhalter in der Offensive, scheiterte mit einem Freistoß aus 25 Metern am an Torwart Ethem Akca, der damit die Null hielt und so auch den sagenumwobenen Ehrentreffer der Gäste vereitelte (82.).
Statt verpönter Pyrotechnik begleitete ein Hagelschauer vom allerfeinsten die Zweite der Concorden in den letzten vier Minuten zum Einzug ins Halbfinale des Holsten-Pokals, den sich die Truppe von Trainer Rainer Pump mehr als verdient hatte.
Pump war die Freude über den Sieg nach dem Spiel so richtig ins Gesicht geschrieben. „Es hat eigentlich alles so geklappt, wie wir uns das vorgenommen hatten“, äußerte er gegenüber Sportnord und ergänzte: „Es war bestimmt kein Fehler, unseren Gegner am vergangenen Spieltag in Bergstedt beobachtet zu haben.“ Freudestrahlend sagte er abschließend: „Unser Team bleibt übrigens auch in der kommenden Saison komplett zusammen.“ Wer mag da noch daran zweifeln, dass auch der nächste Aufstieg klappen wird.
hvp