Bezirksliga Süd: „Das Sportgericht muss sich schämen!“


Am heutigen Mittwoch befasst sich das Verbandsgericht des Hamburger Fußball-Verbandes mit dem Einspruch des FC Porto gegen den Sechs-Punkte-Abzug, den das HFV-Sportgericht „wegen mehrfachen Einsatzes eines nicht spielberechtigten Spielers in der Rückrunde der Spielzeit 2007/2008“ gegen Porto verhängt hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).

Bei dem Spieler, den Porto einsetzte und der angeblich nicht spielberechtigt war, handelt es sich, so die offizielle Verlautbarung, um Adebayor. Nasif Büyükhan, Obmann von Fatihspor, das im Sommer aus der Bezirksliga Süd in die Kreisliga 4 abgestiegen war, wandte sich nun aber an SportNord und erklärte, weshalb sein Klub gegen die 1:2-Niederlage, die er am 18. November 2007 gegen Porto kassiert hatte, Einspruch einlegte: Der Spieler, der unter dem Namen „Adebayor“ auflief, soll nämlich in Wirklichkeit ein anderer Akteur gewesen sein. Deshalb erhebt Büyükhan auch schwere Vorwürfe gegen das HFV-Sportgericht ...


„Wir haben am 18. November 2007 während unseres Spiels gegen Porto erfahren, dass der Spieler, der unter dem Namen ‚Adebayor’ auflief, in Wirklichkeit ein anderer Akteur war und zu diesem Zeitpunkt nicht spielberechtigt für Porto war. Ein Verantwortlicher des SC Bosna, dessen Partie gegen den SC Union 03 II an jenem Tag ausgefallen war und der deshalb unserer Partie als Zuschauer beiwohnte, kam während des Spiels zu mir und sagte: ‚Herr Büyükhan, dieser Porto-Spieler ist definitiv nicht spielberechtigt!’ Um dies vor dem Sportgericht beweisen zu können, habe ich Foto-Aufnahmen gemacht, und es wurden wohl auch Video-Sequenzen gedreht.

Als wir dieses Beweismaterial dann bei der Verhandlung vorgelegt haben, hieß es von den Verantwortlichen des Sportgerichts aber nur: ‚Wenn Sie so etwas vorlegen möchten, müssen Sie sich an den Deutschen Fußball-Bund wenden!’ Die Verantwortlichen des HFV-Sportgerichtes waren dann tatsächlich nicht dazu in der Lage, das Material zu begutachten ... Als der Schiedsrichter unserer Partie gegen Porto dann aussagte, er habe den Spieler Adebayor identifiziert, stimmte das so nicht. Denn Fakt ist: Der Referee hat den besagten Spieler nach dem Abpfiff nach seinem Geburtsdatum gefragt – und der Spieler war nicht dazu in der Lage, das Datum zu nennen!

Dem, was wir von Fatihspor damals bei der Verhandlung gesagt haben, hat das Sportgericht keinerlei Beachtung geschenkt. Dass es zunächst dabei blieb, dass unsere Partie gegen Porto mit 2:1 für Porto gewertet wird, und Porto nun, in der nächsten Saison, sechs Punkte abgezogen werden, ist eine doppelte Unverschämtheit! Das HFV-Sportgericht hatte damals im November 2007 dem FC Porto eine mehrwöchige Frist gewährt, um den Spielerpass von Adebayor mit einem Foto auszustatten und diesen dann in der Geschäftsstelle vorzuzeigen. Dies ist nicht geschehen – warum wurde dann nicht nachträglich noch die Partie mit 3:0 für uns gewertet?

Fakt ist: Das HFV-Sportgericht hat mit seinen unverständlichen Entscheidungen sowohl Porto als auch uns massiv benachteiligt! Dass uns in der vergangenen Saison die drei Punkte nicht nachträglich noch zuerkannt worden sind, war am Ende vielleicht sogar mitentscheidend für unseren Abstieg: Zwar fehlten uns am Ende sechs Punkte zum Klassenerhalt – aber wenn wir vor den letzten Spieltagen drei Zähler mehr auf unserem Konto gehabt hätten, wäre unser Team ja auch ganz anders in die letzten Partien reingegangen ... Und Porto wird benachteiligt, weil sie am Ende der Saison 2008/2009 für Fehler aus der vergangenen Spielzeit bestraft werden!

Der Vorsitzende des Sportgerichts verfügt ohne Frage über einen großen Sachverstand – aber die Beisitzer sind eine einzige Katastrophe! Die Herren, die dort sitzen, haben keine Ahnung von dem, über das sie richten und enstcheiden sollen – und die ausländischen Vereine werden, wie nun bei Porto und Fatihspor geschehen, in meinen Augen immer wieder benachteiligt. Die Herren beim HFV-Sportgericht müssen sich schämen für das Urteil, das sie im Herbst 2007 nach unserem Einspruch gegen die Wertung unserer 1:2-Niederlage gegen Porto gefällt haben ... Und eigentlich müssten die Herren sich dafür jetzt auch öffentlich entschuldigen!“

(JSp)

 Redaktion
Redaktion Artikel