Es war schon ein bisschen kurios: Wie die ersten Herren des FC Union Tornesch (Landesliga Hammonia) im Lotto-Pokal, wo ihr eigentlicher Gegner FC Roland Wedel (Kreisliga 1) „kniff“, so kamen auch die zweite Mannschaft (Bezirksliga West) im Holsten-Pokal (Rückzug des Gegners TBS Pinneberg II aus der A-Kreisklasse 1) und die dritten Herren aus der Kreisliga 1 im HFV-Pokal (Nichtantritt des SC Sternschanze IV/A-Kreisklasse 8) unisono kampflos weiter. Als einziges Herren-Team des Vereins war somit der FC Union Tornesch IV (Neuling in der Kreisliga 7) am vergangenen Sonntag gefordert – und gewann beim in der A-Kreisklasse 1 verbliebenen Heidgrabener SV III erst im Elfmeterschießen mit 9:8.
„Wir haben uns das Leben selbst schwergemacht, indem wir dem Gegner drei Treffer geschenkt haben – denn von unseren Fehlern abgesehen hatten die Heidgrabener keine einzige, klare Torchance“, urteilte Union-Stürmer Tomasz Koziol anschließend. So brachte Manuel Maresch die Drittvertretung des „kleinen HSV“ früh in Front (8. Minute). Und nachdem Tomasz Koziol (17.), Bugrahan Almaz (33.) sowie Levy Tempelmann (61.) das Ergebnis zwischenzeitlich zugunsten der Tornescher gedreht hatten, konnte der eingewechselte Ole Kosmol per Doppelpack (65., 86.) noch für die Hausherren egalisieren. „Das war sehr ärgerlich – aber der Pokal hat eben seine eigenen Gesetzte“, bemühte Tomasz Koziol eine alte Weisheit.
Im somit fälligen Elfmeterschießen traf der dritte Tornescher Schütze nur die Latte. Zuvor hatten Tomasz Koziol und Lars Köwel ebenso für die Gäste verwandelt wie nach dem Fehlschuss Justin Schneider und Ole Blom. Weil mit Maresch, Jan-Philip Bätz, Kosmol und Torben Hermanski die ersten vier Heidgrabener Zielwasser getrunken hatten, hätte der fünfte HSV-Schütze sein Team in die zweite Runde schießen können – doch er jagte den Ball deutlich über die Latte. So ging es im Einzelverfahren weiter: Tobias Tornow und Mika Lange (beide Heidgraben) trafen ebenso wie Maximilian Rump, Maxim Beker sowie Neuzugang Ayham Kado (von der SV Lieth II) für die Union-Vierte. Dass der achte Heidgrabener Schütze nur die Latte traf, bedeutete dann die Entscheidung. „Am Ende haben wir definitiv verdient gewonnen“, urteilte Tomasz Koziol.
(Johannes Speckner)