Holsten-Pokal: Paloma II siegt beim VfL 93 II mit 4:1


Die Vorzeichen hatten sich gegenüber der letzten Saison verkehrt. Die aus der Bezirksliga Nord abgestiegenen Mannschaft des VfL 93, die jetzt als VfL 93 II in der Kreisliga 5 auf Punkte- und Torjagd gehen wird, traf am Mittwochabend im Stadion am Borgweg auf den gerade in die Nord-Staffel aufgestiegenen USC Paloma II.

Die Gäste in diesem klassischen Derby zeigten über die 90 unterhaltsamen Minuten die reifere Spielanlage und erreichten verdient, vielleicht um ein Tor zu hoch, mit 4:1 die dritte Runde des „Gerstensaft-Pokals“.
VfL 93-Trainer Said Farhadi hatte einige Stammkräfte nicht im Kader bzw. nicht in der Startaufstellung, da bereits 48 Stunden später am Freitagabend (3. August) an gleicher Stelle das zweite Ligaspiel gegen den VfL Hammonia ansteht. „Unser Fokus gilt eindeutig der Liga und da möchte ich mit einer einigermaßen ausgeruhten Mannschaft am Freitag an den Start gehen“, erklärte Farhadi seine nachvollziehbare Maßnahme.

Gerade einmal 11 Minuten waren gespielt, da führte die U23 des USC Paloma bereits mit 2:0. Melih Yasar bedankte sich für ein „Zuspiel“ eines VfL-Akteurs im Sechzehner und vollendete problemlos aus wenigen Metern zum 1:0 (4.). Dann prallte der Ball nach einem Abstoß von VfL 93-Keeper Patrick Heidt unvermittelt aus dem Mittelfeld zurück. Direkt in die Füße von Edvin Isic, der nur noch kurz antreten musste, um die Kugel dann unten links zum 2:0 in Kasten unterzubringen. Ärgerliche, dumme Gegentore aus Sicht der Hausherren, die dann aber mehr vom Spiel hatten und gute Gelegenheiten von Alexander Fürstenberg und Sebastian Kohn ausließen (15./18.). Gerade als der Anschlusstreffer in der Luft lag, schlugen die Mannen von Trainer Marius Nitsch ein drittes Mal eiskalt zu. Ein Zuckerpass aus der Tiefe von Robin Broksch erreichte Edvin Isic, der dann locker und leicht zum 3:0 der „Tauben“ ins untere rechte Toreck finalisierte (30.). Für die Hausherren, die optisch überlegen waren, aber den letzten Punch im Abschluss vermissen ließen, verkürzte dann immerhin noch Harry Hehlke nach 43 Minuten auf 3:1. Der einmal mehr stark aufspielende Hehlke war es auch, der kurz vor dem Pausenpfiff das 2:3 auf dem Fuß hatte, aber im letzten Moment durch einen „Palomaten“ am Torerfolg gehindert werden konnte.

In der ersten Viertelstunde des zweiten Spielabschnitts lag die Spielkontrolle auf Seiten der Gäste, die den Sack frühzeitig zumachen wollten. DIE Chance dazu hatte Matin Mohammadi, als er wenige Meter vor dem Tor frei zum Schuss kam, den Ball aber deutlich übers Gestänge setzte (58.).
Fünf Minuten später setzte dann auch der VfL 93 wieder eine deutliche Duftmarke, als sich Tobias Schmitt aus gut 22 Metern ein Herz nahm, den Ball aber unglücklich gegen den rechten Pfosten setzte. Schmitt war es auch, der nach 71 Zeigerumdrehungen mit seinem Abschluss aus ähnlicher Distanz Palomas Torwart Maurice Rosenow zu einer dankbaren Flugparade einlud, die dieser auch dankbar annahm. Nun ging es munter rauf und runter. Entweder die Sache würde noch einmal richtig spannend, oder Paloma würde den VfL-Knockout klarmachen, was Florian Richter fast gelungen wäre, als er nach einer Isic-Ecke den Ball an die Latte beförderte (76.). Zwei Minuten später roch der VfL wieder am Anschlusstor, doch Harry Hehlke setzte den Ball im Sechzehner aus der Drehung über den Kasten.
Das entscheidende Momentum lag dann aber bei den Gästen, die nach schöner Vorarbeit von Joker Sven Lange durch Melih Yasar den Treffer zum 4:1 setzen konnten (82.).

Die Hausherren blieben mit guter Moral bis zum Ende nicht müde, zu verkürzen. Erst verzog der eingewechselte Jorge Romao knapp aus 14 Metern (86.). Dann machte Benjamin Marschall, ebenfalls eingewechselt, eigentlich alles richtig, konnte aber den stark parierenden Maurice Rosenow im Paloma-Tor doch nicht überwinden (90.). Kurz zuvor sah Palomas Robin Broksch noch den gelb/roten Karton, was die Freude bei Trainer Marius Nitsch nach dem Spiel über den Einzug in die dritte Runde nur wenig dämpfen konnte. „Besonders gefallen hat mir heute unsere Effektivität in den ersten 45 Minuten. Vier Torchancen, drei Tore. Das ist sonst nicht unbedingt unsere Stärke“, so Nitsch.

VfL-Trainer Said Farhadi nahm das Pokal-Aus einigermaßen gelassen. „Für die weiteren Punktspiele war es ein guter Test. Die Niederlage ist absolut kein Beinbruch. Übermorgen gegen Hammonia zählt es wieder richtig“, blickte der Coach voraus.



hvp

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