
Beim Hallenturnier des Segeberger Kreisligisten Großenasper SV um das „7. Derbystar Hallenmasters“, an dem mit dem SV Rugenbergen II auch ein Team aus dem Hamburger Fußball-Verband teilnahm (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), kam es am Sonnabend zu unschönen Szenen. „Das war der schwärzeste Moment in der siebenjährigen Turniergeschichte“, sagte Turnier-Organisator Sascha Siemssen dazu.
Im letzten Spiel der Vorrunden-Gruppe B führte der FC Torpedo 76 Neumünster (Kreisliga Neumünster in der Rudi-Allais-Halle mit 3:0 gegen die klassenhöhere Kaltenkirchener TS (Verbandsliga Süd-West), die bereits vor dem Spiel für die Zwischenrunde qualifiziert war ‒ und dieses Ergebnis sicherte auch Torpedo das Weiterkommen. Die Partie war jedoch sehr ruppig und als ein KT-Spieler einen Neumünsteraner foulte, entstand daraus eine Rudelbildung, in der sich Akteure beider Teams gegenseitig schubsten. Als noch 1:40 Minuten zu spielen waren, holte KT-Coach Dominik Fseisi sein Team schließlich vom Feld.
SportNord sprach mit Beteiligten über die Geschehnisse ...
... Sascha Siemssen vom ausrichtenden Großenasper SV sagte dazu:
„Diese Geschehnisse waren sehr unschön. Die Torpedo-Verantwortlichen haben sich am Samstagabend schriftlich bei mir entschuldigt und die Spieler, die sich am Sonnabend danebenbenommen hatten, am Sonntag nicht eingesetzt. Etwas enttäuscht war ich von den Kaltenkirchenern, die uns als Veranstalter in ein schlechtes Licht gezogen haben, weil wir Torpedo nicht vom Turnier ausgeschlossen haben. Der Kaltenkirchener Trainer Dominik Fseisi kam direkt nach den Geschehnissen auf mich zugestürmt und sagte: ,Wenn Torpedo am Sonntag mitspielt, sind wir nicht dabei.' Das Nichtantreten der KT bedauern wir natürlich!“
... KT-Manager Frank Horstmann erklärte:
„Während der Partie gab es immer wieder kleine Nickligkeiten einiger Torpedo-Spieler, die einen Tick zu aggressiv waren. Nachdem ein Neumünsteraner von uns gefoult wurde, ist er hochgesprungen und hat unseren Spieler attackiert. So ist es zu einer Rudelbildung gekommen, in der Spieler beider Teams aufeinander losgegangen sind. Klar ist, dass unsere Spieler sich in dieser Situation nicht richtig verhalten haben: Anstatt sich zurückzuhalten, haben sie sich gegen die Handgreiflichkeiten gewehrt ‒ zu so etwas gehören immer zwei Seiten und ich will uns nicht frei von Schuld sprechen. Wir sind dann vom Feld gegangen, um uns vor weiteren Handgreiflichkeiten zu schützen. Die Mannschaft und unser Trainer haben anschließend gemeinsam entschieden, dass wir am Sonntag nicht mehr antreten werden!“
... Torpedo-Trainer Roland Bushi berichtete:
„Als ein Kaltenkirchener unseren Spieler gefoult hatte und die beiden Spieler sich danach gegenseitig geschubst haben, hätte der Schiedsrichter einfach beiden Akteuren eine Zwei-Minuten-Strafe geben müssen ‒ dann wäre Ruhe gewesen. Aber leider war der Referee viel zu passiv. Wie ich nachträglich erfahren habe, hat ein Kaltenkirchener unsere Spieler und deren Familien massiv beleidigt. Als ich auf das Spielfeld gelaufen bin, um meine Mannschaft zu beruhigen, bin ich ebenfalls von einem KT-Spieler angegriffen worden. Dass die Kaltenkirchener sich dann in die Kabine zurückgezogen haben, lag wohl auch daran, dass sie gegen uns mit 0:3 zurückgelegen haben. Damit konnten sie nicht umgehen, nachdem sie ihre vorherigen Spiele allesamt klar gewonnen hatten ...“