
Unbeeindruckt vom Wirbel um seinen Spielmacher Kevin Hansen, der wegen der angeblichen Beteiligung an Drogenhandel in Untersuchungshaft sitzt (SportNord berichtete ausführlich, siehe unten stehenden Link), zog der Hamm United FC erstmals in seiner noch jungen Vereinsgeschichte ins Viertelfinale des Oddset-Pokals ein! Am Dienstagabend gewannen die Hammer das letzte offene Achtelfinale bei Grün-Weiss Harburg mit 4:0.
„Wir waren bissig, ehrgeizig und wollten das Spiel unbedingt gewinnen – natürlich auch für Kevin“, erklärte HUFC-Coach Uli Schulz, dessen Team in der Landesliga Hansa momentan Tabellen-Dritter ist, auf Nachfrage von SportNord. Hüseyin Ayik brachte den Favoriten am Marienkäferweg in der 34. Minute in Führung, Obaidullah Karimi erhöhte wenig später auf 0:2 (38.). In der zweiten Halbzeit sorgten Sidnei Marschall (57.) und Serdar Yilmaz (70.) für die Entscheidung. „Nachdem meine Hintermannschaft zunächst nichts anbrennen ließ, haben wir es in der Schlussphase im Gefühl des sicheren Sieges etwas lockerer angehen lassen, und die Harburger hatten auch noch drei, vier Chancen“, so Schulz, dessen Team in Keeper Marco Koch aber einen guten Rückhalt hatte.
Grün-Weiss Harburg ist in der Bezirksliga Süd zurzeit immerhin Rang-Zweiter und hofft auf den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga – dementsprechend war Schulz mit dem Auftritt seiner Elf „sehr zufrieden“ und stellte klar: „Wir haben den Gegner die gesamte Zeit über beherrscht und hätten eigentlich noch mehr Tore schießen müssen – und am Ende war ich sehr froh, dass wir den Sieg auf dem Grandplatz sicher nachhause gefahren haben!“ Im Viertelfinale wird Hamm United nun bereits in der nächsten Woche am Dienstag, 20. April, um 19 Uhr im heimischen Stadion Hammer Park mit dem SC Victoria den Spitzenreiter der Oberliga Hamburg empfangen. „Wir freuen uns auf das Duell mit Victoria, das wird sicher ein spannendes Spiel“, betonte Schulz.
„Vicky“ wurde zwar zuletzt drei Mal in Folge Meister der höchsten Hamburger Spielklasse und gewann im Sommer 2007 auch den Oddset-Pokal, ließ es aber in 2010 bisher an der gewohnten Souveränität vermissen: Aus den bisher vier Punktspielen nach der Winterpause wurden nur vier Punkte geholt und es gab zwei Niederlagen. Auch deshalb sagte Schulz: „Im Pokal hat man immer seine Chancen, wenn man nicht ängstlich auftritt, sondern diszipliniert spielt!“ Dass die HUFC-Spieler bereits vom Einzug ins Endspiel träumen, kommentierte Schulz, der im Sommer 1994 schon den VfL 93 ins Pokal-Finale führte (3:4 nach Verlängerung gegen Altona 93), wie folgt: „Diese Träumereien sind gut und schön, aber wir wollen jetzt erst einmal ein Bein vor das andere setzen!“
(JSp)