
„Wir wollen alle zusammen Spaß haben und nicht zu verbissen zu Werke gehen!“ Mit diesen Worten eröffneten die Turnier-Organisatoren am Sonnabend den „12. Tornescher Blaulicht-Cup“, den die Freiwillige Feuerwehr Tornesch zur Kameradschaftspflege ins Leben gerufen hatte. Und, anders als bei so manchem Turnier in der Vergangenheit, fanden die Worte in diesem Jahr Gehör: „Es ist sehr fair zugegangen ‒ wir mussten keine einzige Zeitstrafe aussprechen“, stellte Reinhard Koppers, der wie schon in den vergangenen Jahren zusammen mit Michael Brandt das Schiedsrichter-Team bildete, den Aktiven aller Teams ein gutes Zeugnis aus. Rückblickend auf die letzten Jahre fügte Koppers hinzu: „Das war leider nicht immer so, denn ich erinnere mich unter anderem an einen Kopfstoß und eine Spuck-Attacke ...“ Sascha Gruntmann, der dem Organisationsteam angehörte, ging sogar soweit, zu sagen: „Es war der fairste Blaulicht-Cup aller Zeiten!“
Die ungleiche Anzahl von neun teilnehmenden Mannschaften führte dazu, dass es in der Neuen KGST-Halle, in der normalerweise die Handball-Teams des TuS Esingen aktiv sind, eine Fünfer- und eine Vierer-Gruppe gab. Während in den zehn Spielen der „großen“ Gruppe 28 Tore fielen, was einen Schnitt von 2,8 Treffern pro Partie ergab, ging es in der „kleinen“ Gruppe deutlich spartanischer zu: Lediglich sieben Treffer bekamen die wieder zahlreich erschienenen Zuschauer in den sechs Begegnungen dieser Gruppe zu sehen. Während die Freiwillige Feuerwehr Moorrege hier ganz knapp den zweiten Platz verpasste, schaffte die benachbarte Freiwillige Feuerwehr Heist aufgrund einer um einen Treffer besseren Tordifferenz gegenüber ihren Kameraden aus Klein Nordende den Einzug ins Halbfinale. Hier setzte es dann allerdings eine 0:7-Pleite gegen die Freiwillige Feuerwehr Seester, was das deutlichste Ergebnis des gesamten Turniers bedeutete.
Obwohl die Heistmer anschließend auch das Spiel um den dritten Platz verloren (0:3 gegen die Dienstsportgruppe der Freiwilligen Feuerwehren aus Quickborn und Bilsen), betonte ihr Spieler Klaas-Gerrit Both: „Es hat wieder unheimlich viel Spaß gemacht, bei diesem Turnier mitzuspielen!“ Der frühere Liga-Spieler des TSV Heist erzielte übrigens per Hacke den wohl schönsten Treffer des Turniers. Das letzte Tor des Tages markierte Christian Lohse: Als im Finale alle schon mit einem Neunmeterschießen rechneten, erzielte er 30 Sekunden vor dem Ertönen der Schlusssirene für seine Freiwillige Feuerwehr Seester das 1:0 gegen „Kater Pinneberg“, das Team des Katastrophenschutzes Pinneberg. Damit verteidigte die Wehr aus Seester ihren Titel ‒ und nahm aus den Händen des Tornescher Bürgermeisters Roland Krügel auch den großen „Stadtwerke-Pokal“ entgegen.
Am Ende sprach auch Ralf Diedrichsen, der als Pressewart der Feuerwehr Tornesch auf Thomas Ueckert folgte und seine persönliche Premiere beim „Blaulicht-Cup“ erlebte, von einem „rundum gelungenen Turnier“. Sorgen, dass die Sicherheit im Kreis aufgrund der zahlreichen mitwirkenden Rettungskräfte gefährdet gewesen sein könnte, waren übrigens unbegründet: „Es gab jederzeit genug Kameradinnen und Kameraden, die, falls etwas passiert wäre, sofort für einen Einsatz zur Verfügung gestanden hätten ‒ und wenn es nötig gewesen wäre, hätten sich auch unsere beim Blaulicht-Cup aktiven Spielerinnen und Spieler sofort auf den Weg zu einem Einsatz gemacht“, stellte Diedrichsen abschließend klar.
Im Rahmen des „12. Blaulicht-Cup“ machte die Freiwillige Feuerwehr Tornesch, indem sie unter den Zuschauern Flyer verteilte, auch auf das Schicksal des Hamburger Notarztes Thorsten (53) aufmerksam. Der Familienvater, der als Besatzungsmitglied eines Rettungshubschraubers in Hamburg und dem Umland schon viele Menschenleben rettete, benötigt nun selbst einen Lebensretter. Genau genommen einen Stammzellenspender, denn der Hamburger leidet unter einer relativ aggressiven Blutkrebs-Form (Leukämie). Deshalb spendete die Tornescher Feuerwehr die Erlöse des Turniers in diesem Jahr an die Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Zudem sind alle aufgerufen, am Sonnabend, 23. Januar an der Typisierungsaktion in der Kirchengemeinde St. Simeon in Hamburg-Osdorf an der Dörpfeldstraße teilzunehmen. Von 10 bis 15 Uhr können auch Sie, liebe Leser, sich typisieren lassen!
Gruppe A
Ergebnisse:
DSG Quickborn-Bilsen – FF Klein Nordende ... 1:2
FF Heist – RettPol 112 ... 1:0
FF Tornesch – DSG FF Quickborn/Bilsen ... 0:3
FF Klein Nordende – FF Heist ... 2:2
RettPol 112 – FF Tornesch ... 2:0
DSG FF Quickborn/Bilsen – FF Heist ... 3:1
FF Klein Nordende – RettPol 112 ... 0:3
FF Heist – FF Tornesch ... 2:1
RettPol 112 – DSG FF Quickborn/Bilsen ... 0:2
FF Tornesch – FF Klein Nordende ... 1:2
Tabelle:
1. DSG Quickborn/Bilsen ... 4 Spiele, 9:3 (+ 6) Tore, 9 Punkte
2. FF Heist ... 4 Spiele, 6:6 ( 0) Tore, 7 Punkte
3. FF Klein Nordende ... 4 Spiele, 6:7 (- 1) Tore, 7 Punkte
4. RettPol 112 ... 4 Spiele, 5:3 (+ 2) Tore, 6 Punkte
5. FF Tornesch ... 4 Spiele, 2:9 (- 7) Tore, 0 Punkte
Gruppe B
Ergebnisse:
FF Moorrege – Kater Pinneberg ... 0:0
FF Halstenbek – FF Seester ... 0:2
Kater Pinneberg – FF Seester ... 0:0
FF Moorrege/Haselau – FF Halstenbek ... 1:0
FF Halstenbek – Kater Pinneberg ... 0:2
FF Seester – FF Moorrege ... 2:0
Tabelle:
1. FF Seester ... 4 Spiele, 4:0 (+ 4) Tore, 7 Punkte
2. Kater Pinneberg ... 4 Spiele, 2:0 (+ 2) Tore, 5 Punkte
3. FF Moorrege ... 4 Spiele, 1:2 (- 1) Tore, 4 Punkte
4. FF Halstenbek ... 4 Spiele, 0:5 (- 5) Tore, 0 Punkte
Halbfinale
DSG FF Quickborn/Bilsen – Kater Pinneberg ... 0:1
FF Seester – FF Heist ... 7:0
Platzierungsspiele
Spiel um den siebten Platz:
RettPol 112 – FF Halstenbek ... 0:1
Spiel um den fünften Platz:
FF Klein Nordende – FF Moorrege ... 0:3
Spiel um den dritten Platz:
DSG FF Quickborn/Bilsen – FF Heist ... 3:0
Finale:
Kater Pinneberg – FF Seester ... 0:1
Abschluss-Platzierungen
1. Freiwillige Feuerwehr Seester (Titelverteidiger)
2. Katastrophenschutz Pinneberg
3. Dienstsportgruppe Freiwillige Feuerwehr Quickborn/Bilsen
4. Freiwillige Feuerwehr Heist
5. Freiwillige Feuerwehr Moorrege
6. Freiwillige Feuerwehr Klein Nordende
7. Freiwillige Feuerwehr Halstenbek
8. Rettungs-Polizei 112
9. Freiwillige Feuerwehr Tornesch (Gastgeber)