
Während der TuS Hartenholm am Vorwochenende mit 2:0 bei TuRa Meldorf gewonnen hatte, verloren die Altenholzer zuletzt zweimal mit 1:2 – und so bot sich den Segebergern die Chance, mit einem Heimsieg ihren Vorsprung auf den ersten Regelabstiegsplatz der Schleswig-Holstein-Liga, den die Rand-Kieler belegten, auf fünf Punkte zu vergrößern. Doch im Duell zweier diesjähriger Neulinge hatten in der ersten Halbzeit die Gäste deutliche Vorteile.
„Wir sind richtig gut ins Spiel gekommen“, lobte TSV-Trainer Harry Witt, während TuS-Liga-Obmann Heinrich-Wilhelm Genz kritisierte: „Im ersten Durchgang hat genau das, was wir in Meldorf noch selbst gut gemacht haben, unser Gegner gezeigt – wir haben dagegen immer nur reagiert und waren wiederholt einen Schritt zu weit weg von den Gegenspielern!“ Dies drückte sich nach einer Viertelstunde auch im Ergebnis aus: Einen langen Diagonalball von Malte Ceynowa nahm René Joswig perfekt an und mit, ließ einen Hartenholmer stehen, spielte dann auch noch TuS-Torwart Christopher Newe aus und schob mit links zum 0:1 ein (15.). Fast genauso fiel auch das zweite Tor: Nun war es Lasse Jensen, der mit einem Diagonalpass den enorm dynamischen Joswig in Szene setzte, der die Hartenholmer Abwehr erneut stehen ließ, abermals Newe umkurvte und wieder mit seinem eigentlich schwächeren linken Fuß zum 0:2 verwandelte (31.). „Bei beiden Toren sind die Pässe direkt in die Schnittstelle der gegnerischen Abwehr gespielt worden“, war Witt begeistert. Die Rand-Kieler hätten ihre Führung noch vor dem Seitenwechsel ausbauen können, ja müssen: Björn Kastner war gleich zweimal frei durch: Beim ersten Mal hatte er Newe bereits umkurvt, schob den Ball dann aber von links aus im Fallen am leeren Gehäuse vorbei; beim zweiten Mal knallte Kastner den Ball an Newes Brust. „Ich habe Kastner in der Pause gesagt, dass er auf einem guten Weg ist, sich heranzuarbeiten – alleine, indem er sich solche Chancen wieder erläuft“, lobte Witt seinen Stürmer. Heinrich-Wilhelm Genz gab derweil in der Halbzeit zu: „Wir müssen froh sein, dass wir nur mit 0:2 zurückliegen – es hätte auch schon 0:4 stehen können. Vielleicht ist der Druck gegen einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt für einige unserer jungen Spieler einfach zu groß ...“
Nachdem TuS-Trainer Markus Weber sein Team in der Pause noch einmal einschwor, ging ein spürbarer Ruck durch die Mannschaft: Im zweiten Durchgang waren die Hartenholmer von Beginn an präsent, spielten zielstrebig nach vorne und suchten mutig ihre Chance. Und durch einen Doppelschlag kamen die Segeberger tatsächlich zum Ausgleich: Zunächst traf Jannik Holz nach einem Pass von Morten Liebert (68.), dann nach einem Zuspiel von Martin Genz (73.). „Nachdem wir zwischenzeitlich noch einmal arg in die Bredouille gekommen sind, konnten wir uns aber wieder besser befreien“, so Witt. Auch, weil die junge und unerfahrene Hartenholmer Mannschaft nun möglicherweise zu viel (sprich das Spiel komplett drehen) wollte, ergaben sich plötzlich wieder Kontergelegenheiten für die Gäste. Kastner vergab erneut freistehend eine Großchance, ehe er davon profitierte, dass TuS-Verteidiger Bente Bruhn bei seinem Klärungsversuch über den Ball schlug, und Kastner aus allerdings abseitsverdächtiger Position mit dem 2:3 seinen persönlichen „Tor-Bann“ brach (83.). Als Kastner das nächste Mal frei vor Newe auftauchte, spielte er quer zu Abdullah Ali Kalma, der zum 2:4-Endstand einschob (86.). Die Hausherren rannten zwar bis zum Abpfiff unverzagt weiter an, konnten aber am Ergebnis nichts mehr ändern. „Das war ein ganz wichtiger Sieg“, jubelte Witt, während Heinrich-Wilhelm Genz haderte: „Wir haben es nicht geschafft, mit einem Punkt zufrieden zu sein, und sind leichtsinnig in Konter gelaufen!“
(JSp)