
Der Düneberger SV, der in der Bezirksliga Ost als Neuling auf einem hervorragenden zweiten Platz überwintert, muss sich einen neuen Trainer suchen: „Burhan Öztürk ist am Donnerstagabend zurückgetreten“, berichtete DSV-Fußball-Abteilungsleiter Thomas Josteit auf Nachfrage von SportNord.
Josteit präzisierte: „Wir hatten am Donnerstagabend einen Termin mit dem Trainer, bei dem wir noch einmal über das Konzept für die neue Saison sprechen wollten. Im Rahmen dieses Gespräches gab es ein paar Unstimmigkeiten, woraufhin Herr Öztürk aufstand und sagte: 'Sucht euch einen neuen Trainer, ich kündige!'“ Zuletzt hatte es wiederholt Probleme zwischen den Düneberger Verantwortlichen und Öztürk, dem auch Gespräche mit dem Orts- und Staffel-Rivalen FSV Geesthacht 07 nachgesagt wurden gegeben. Josteit dazu: „Herr Öztürk war mit einigen Sachen nicht einverstanden. Es ging primär um den Spieler Ümit Akkus, der zum DSV zurückkam und eigentlich in unserer Zweiten Mannschaft spielen sollte. Weil er aber regelmäßig am Liga-Training teilnahm, haben wir gefragt: 'Was ist jetzt mit diesem Spieler?' Wir wollten nur diese Frage beantwortet haben, weil es anders besprochen worden war. Daraufhin sagte der Trainer: 'Ich rechtfertige mich für gar nichts, ich kündige, sucht euch einen neuen Trainer!' Dann stad er auf und ging ..."
Die Diskussion um den Spieler Akkus war, wie Josteit vermutete, „wohl der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte“. Der Fußball-Abteilungsleiter gab zu: „Unser Liga-Manager José Exposito und Öztürk scheinen Probleme miteinander zu haben und generell passte Öztürk unsere neue Struktur nicht!“ Dies wiederum erklärte Josteit wie folgt: „Bevor Exposito zu uns kam war es so, dass einzig und allein der Trainer bestimmte, welche Spieler kommen und wer gehen: Er war quasi als Alleinherrscher für Transfers zuständig. Nun nahmen wir im Herbst 2010 eine kleine Veränderung vor, was aber zuvor in den Vertragsverhandlungen auch so geklärt worden war. Dort hatten wir besprochen, dass Öztürk zukünftig sagen soll, welche Positionen er neu besetzt haben möchte und wer nicht mehr zu den ersten 20 gehört. Wir wollten dann im Gremium zusammen sitzen und abstimmen, ob potenzielle Neuzugänge zu uns passen würden. Und das hat Öztürk wohl nicht so gut gefallen ... Aber so viel Freiheit nehme ich mir heraus, dass ich als Abteilungsleiter wissen will, welcher Spieler zu uns kommt!"
Die Veränderung, die Verantwortung beispielsweise für Transfers auf mehr Schultern zu verteilen, war laut Josteit nach dem jüngst erreichten Durchmarsch aus der Kreisklasse in die Bezirksliga notwendig: „Das ist ganz klar der für die Zukunft richtige Weg, den Öztürk so aber nicht kannte und wohl nicht mitgehen wollte. Wir sehen immer das Globale, in erster Linie den Verein, und wollen uns ganz bewusst nicht abhängig machen von irgendwelchen Spieler-Cliquen!" Gefragt, ob nach der Öztürks Kündigung auch Spieler den Verein noch in der Winterpause verlassen würden, gab Josteit unumwunden zu: „Davon gehe ich ganz stark aus. Im schlimmsten Fall stehen wir am Montag ohne Mannschaft da. Wir haben den Spielern noch am Donnerstagabend unsere Sicht der Dinge geschildert, damit sie, bevor sie sich am Freitagabend im Mannschaftskreis trafen, wenigstens auch unsere Version kennen.“ Am Sonnabend um 15 Uhr gibt es ein Treffen von Vereinsführung und Mannschaft: „Die Spieler versuchen natürlich vehement, uns zu sagen, dass wir den Trainer-Rücktritt rückgängig machen – aber dann würden wir endgültig zum Gespött der Leute werden! ...“ Josteit stellte klar: „Wir haben die Kündigung angenommen, denn irgendwann muss man Farbe bekennen, sonst wird man unglaubwürdig!“
Um die Zukunft des Klubs vom Silberberg ist Josteit aber nicht bange: „Wir haben im Sommer 15 A-Jugendliche, die in den Herren-Bereich integriert werden sollen; momentan spielen sie noch um den Aufstieg in die A-Junioren-Verbandsliga!“ Auch in Bezug auf die A-Jugendlichen hatte es zuletzt wiederholt Differenzen mit Öztürk gegeben: „Es gab die klare Absprache, dass er immer mit dem A-Jugend-Trainer Kontakt halten sollte. Aber immer wieder kam A-Jugend-Coach Gerald Dick zu mir und sagte, dass die Absprachen nicht eingehalten wurden“, so Josteit. Und wie geht es nun auf der Trainer-Position weiter? „Momentan stehen wi