Landesliga Hammonia: Dösselmann hört in Tornesch auf


Mit der Aufgabe, für die kommende Serie einen neuen Trainer finden zu müssen, sehen sich die Verantwortlichen des FC Union Tornesch konfrontiert. „Ich höre am Saisonende auf“, berichtete Stefan Dösselmann, der die Tornescher seit dem Sommer 2014 betreut, gegenüber SportNord. Diesen Schritt begründete der 47-Jährige, der bei der Bundeswehr in Appen stationiert ist, mit „beruflichen Gründen und Veränderungen“. Dösselmann kann beachtliche Erfolge vorweisen: Als er die Tornescher 2014 übernahm, waren sie unter der Regie seines Vorgängers Mirco Seitz gerade erst nach zwei Kreisliga-Jahren wieder in die Bezirksliga West aufgestiegen. Nachdem der FC Union von der Friedlandstraße in seine neue sportliche Heimat, den „Torneum Fußballpark“, gezogen war, gelang auch sportlich ein Quantensprung ‒ nämlich als Bezirksliga-Vizemeister im Mai 2016 erstmals überhaupt der Aufstieg in die Landesliga. „Darauf bin ich auch stolz“, gab Dösselmann ehrlich zu.

Über sein Ausscheiden am Saisonende hatte Dösselmann bereits am 7. Dezember, nachdem das letzte Landesliga-Spiel in diesem Jahr beim SC Sternschanze mit 4:3 gewonnen worden war, seine Schützlinge informiert. Kurz darauf setzte er auch den FCU-Vorstand in Kenntnis, ehe nun nach Weihnachten der Gang an die Öffentlichkeit erfolgte. Vor seinem Engagement bei den Torneschern war Dösselmann bereits bei der SV Blankenese II, beim TSV Holm, beim TV Haseldorf und beim TSV Heist II als Trainer tätig. Die Haseldorfer (2009) und die Holmer (2012) hatte er jeweils zur Meisterschaft in der Kreisliga 8 und zum Aufstieg in die Bezirksliga geführt.

Die Union-Verantwortlichen waren von Dösselmanns Ankündigung, dass für ihn im Sommer 2018 nach dann vier Jahren Schluss sei, „durchaus überrascht“, wie Boje Feil, Zweiter Vorsitzender des Vereins, einräumte. „Er hat uns aber erklärt, dass er aus beruflichen Gründen mit dem Ende dieser Saison ausscheiden wird, was wir natürlich akzeptieren“, ergänzte Boje Feil. Auf die Nachfrage von SportNord, ob er und seine Vorstandsmitstreiter den am 30. Juni 2018 auslaufenden Vertrag mit Dösselmann gerne um eine weitere Saison verlängert hätten, entgegnete der 58-Jährige: „Wir wollten in der Winterpause Gespräche führen und Dösselmann wäre auf jeden Fall unser erster Ansprechpartner gewesen.“

Nachdem Dösselmann anders lautende Fakten geschaffen hatte, sind die Offiziellen der Tornescher nun dabei, Gespräche mit anderen Kandidaten zu führen, deren Namen Boje Feil verständlicherweise „nicht preisgeben“ wollte. Allzu lange muss sich der geneigte Fußballfreund aber wohl nicht mehr gedulden, bis verkündet wird, wer Dösselmanns Nachfolger wird: „Wir wollen zeitnah unseren Übungsleiter für die kommende Saison bekanntgeben“, so Boje Feil, der sich „zuversichtlich“ zeigte, dass die Klärung der Trainerfrage „noch im Januar 2018 erfolgen“ wird.

Sicher ist, dass Bernd Bressem (52), der im März 2013 bei den damals noch in der Bezirksliga angesiedelten Holmern das Erbe von Dösselmann angetreten hatte und aktuell die Tornescher F-Jugend trainiert, für die sein Sohn kickt, nicht erneut auf Dösselmann folgen wird. „Mit Bressem haben wir kein Gespräch geführt“, versicherte Boje Feil. Der Ex-HSV-Profi selbst betonte ebenfalls, er wolle „keine Herren-Mannschaft mehr trainieren“. Kandidaten könnten aber Michael Fischer (50), der beim Oberligisten FC Türkiye nur bis zum Saisonende unter Vertrag steht, in Appen wohnt und in der Vergangenheit schon mehrmals beim FC Union im Gespräch war, sowie Patrick Bethke (31, scheidet mit dem Saisonende beim Staffel-Rivalen VfL Pinneberg II aus) sein.

Unklar ist noch, ob der aktuelle Co-Trainer Sasa Mihajlovic (36) und Torwart-Coach Andreas Mandelartz (36) sich vorstellen können, über das Saisonende hinaus im „Torneum“ zu bleiben, nachdem sie lange Jahre, auch schon in Holm, mit Dösselmann zusammenarbeiteten. „Auch mit ihnen werden wir zeitnah Gespräche führen“, versicherte Boje Feil. Aktuell überwintert das Union-Team in der Landesliga Hammonia mit 28 Punkten aus 18 Partien als Tabellen-Neunter. „Wir haben das Loch, in dem wir im Herbst steckten, hinter uns gelassen“, so Dösselmann, der nach zuletzt drei Siegen in Folge „hofft, dass wir im Frühjahr 2018 noch einige Plätze gutmachen können“.

 Redaktion
Redaktion Artikel