
Im Sommer 2010 war Evans B. vom HSV Barmbek-Uhlenhorst, für den er in der Saison 2009/2010 ein Oberliga-Spiel (4:0 gegen SV Halstenbek-Rellingen) bestritten hatte, zum Oberliga-Rivalen Oststeinbeker SV gewechselt. Nun wurde der 21-Jährige B. vom Landgericht Hamburg zu einer Haftstrafe von vier Jahren und neun Monaten verurteilt, nachdem er die Beteiligung an zwei Raubüberfällen gestanden hatte, wie sein Anwalt, Rechtsanwalt Ulf Dreckmann, berichtete.
Evans B., der in Bremen geboren wurde, war im September von der Polizei verhaftet worden. Am Mittwoch, 8. September soll B. gemeinsam mit einem Komplizen auf der Reeperbahn einen Mann überfallen und dabei in der eigentlich waffenfreien Zone neben einem Pfefferspray auch noch eine andere Waffe benutzt haben. Die mutmaßlichen Täter wurden wenig später gefasst und nachdem die Polizei die Erkennungsdienstliche Behandlung (Lichtbilder und Fingerabdrücke) vorgenommen hatte, stellte sie fest, dass die Fingerabdrücke von B. mit denen übereinstimmen, die am 11. Mai 2010 festgestellt worden waren, als ein Supermarkt in Farmsen (Berner Heerweg) überfallen worden war.
Bei diesem Überfall soll B., ebenfalls mit einem Komplizen, zwei Angestellte des Supermarktes mit dem Einsatz körperlicher Gewalt überwältigt, ihnen Pfefferspray ins Gesicht gesprüht und sie mit einem Messer bedroht haben. Bei dem Überfall erbeutete das Duo 350 Euro. Evans B., dessen Eltern aus Ghana stammen, bestritt die Taten zunächst; später legte er zwar ein Geständnis ab, was sich aber kaum noch strafmildernd auswirkte. Im Strafgesetzbuch wird bei § 250 „Schwerer Raub“ eine Freiheitsstrafe von drei bis fünf Jahren als angemessen genannt – Evans B. muss nun für vier Jahre und neun Monate einsitzen, kann aber bei guter Führung auf eine frühere Freilassung hoffen.
(JSp)