Bezirksliga Nord: Trainer Koll wirft beim TuS Holstein hin

Trat mit sofortiger Wirkung beim TuS Holstein zurück: Björn Alexander Koll.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Das neue Jahr beginnt beim TuS Holstein Quickborn mit einem Paukenschlag. Am Dienstagvormittag wurde auf der Instagram-Seite des Vereins vermeldet, dass Björn Alexander Koll mit sofortiger Wirkung sein Traineramt, das er seit dem Sommer 2019 innehatte, niedergelegt hat. Gespannt sein darf der geneigte Beobachter, ob diesem Rücktritt der Austritt von Spielern beim Tabellen-Zweiten der Bezirksliga Nord folgen wird.

Koll erklärte in der Instagram-Mitteilung: „Die Entwicklungen der letzten Wochen, zuletzt das letzte Spiel vor der Winterpause, zu dem wir in diesem wichtigen Spiel mit zwölf Spielern antreten mussten, weil sich Spieler kurzfristig abmeldeten und andere es vorzogen, stattdessen in einem nicht weiter relevanten Spiel für die B-Mannschaft zu spielen, haben mich nach vielen Überlegungen über die Feiertage und in meinem Ski-Urlaub schweren Herzens dazu gebracht, mein Amt als Trainer der Liga-Mannschaft mit sofortiger Wirkung niederzulegen.“ Zur Erinnerung: Die Eulenstädter hatten am 9. Dezember beim Walddörfer SV mit 1:2 verloren, wodurch ihr Rückstand auf den Spitzenreiter Eimsbütteler TV II auf sechs Punkte anwuchs.

Koll prangerte via Instagram aber nicht nur die Einstellung einiger Akteure, sondern auch die Gegebenheiten im Umfeld an: „Die vollends fehlende Struktur im Verein hat letztlich zu stetigen Spannungen und Reibungsverlusten geführt, die einer erfolgreichen Arbeit als Trainer nicht zuträglich sind.“ Er könne mit fehlender Wertschätzung für Dinge, die ich die letzten Jahre auf dem Platz und im Umfeld aufgebaut habe, noch leben“, so der 49-Jährige, der hauptberuflich Rechtsanwalt ist und betonte: „Eine Kommunikation des Vereins seit Monaten mit mir nur über ihren Anwalt ist für mich aber doch befremdlich.“

Weiter hieß es in der Mitteilung, Koll habe „von Vereinsseite während seiner Tätigkeit in den letzten Jahren keinen Support erhalten, Sponsoren selbst akquiriert und teilweise sogar Ablösesummen für Spieler selbst zahlen müssen“. Dies befeuert Gerüchte, die schon in den vergangenen Jahren auf den Fußballplätzen im Kreis Pinneberg zu hören waren und die besagten, Koll würde sich beim TuS Holstein neben seiner Trainertätigkeit auch finanziell engagieren und einbringen. Welche Folgen sein Abschied auf dieser Ebene hat, bleibt abzuwarten.

Koll, der einst selbst für den Kummerfelder SV auf Torejagd ging, aber seit 15 Jahren in Quickborn lebt, hatte das Traineramt im Holstenstadion im Sommer 2019 von Bernd Haladyn übernommen. Im Sommer 2022 genügte der zweite Platz in der Kreisliga zum nachträglichen Aufstieg in die Bezirksliga, weil sich der Hamm United FC vor dem Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes den Klassenerhalt in der Oberliga Hamburg erstritten hatte. Auf Bezirksebene erreichten die Blau-Weiß-Roten anschließend die Plätze fünf (2023) und drei (2024).

Der stetigen Weiterentwicklung zum Trotz ist Koll unzufrieden: „Die Mannschaft ist leider zu einem Großteil nicht bereit, leistungsorientierten Fußball zu spielen. Ihr geht es um eine ‚gerechte‘ Aufstellung oder sie beschäftigt sich mit Dingen, die eine Leistungsorientierung schlichtweg ausschließt. Das deckt sich nicht mit meinem Ambitionen. So kann man nicht nachhaltig erfolgreich Fußball spielen und die gesteckten Ziele erreichen.“ Er werde „nun zeitnah die B-Lizenz in der Sportschule in Malente abschließen“ und würde „für interessante Aufgaben zukünftig zur Verfügung stehen“, betonte Koll abschließend.

(Johannes Speckner)

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