
Für die erste Überraschung beim Spiel zwischen dem Niendorfer TSV II und TuRa Harksheide sorgte Gäste-Trainer Marcus Fürstenberg, indem er das bisher starke Offensiv-Duo Adrian Sousa und Tom Bober nicht in der Startaufstellung berücksichtigte. „Trainingseindrücke“ hatten Fürstenberg zu dieser Maßnahme bewogen.
Das frühe 1:0 der Gastgeber nach nur neun Minuten stand dann wohl auch nicht auf dem Matchplan der Norderstedter, die zerfahren in die Partie gestartet waren. Dennis Beckmann hatte von rechts geflankt, Arber Aslani durfte den Ball im Sechzehner annehmen, setzte sich durch und traf aus 11 Metern in die Maschen. Ohne große Mühe, aber mit viel Ehrgeiz hielten die Hausherren die Fürstenberg-Akteure in der Folge von ihrem Strafraum fern bis sich Niendorfs Torwart Aboubacar Fofana einen Klops leistete und so Nico Klüver und auch Lennart Bahn frei zum Schuss kommen ließ, diese aber leichtfertig die sich bietenden Einschussmöglichkeiten ungenutzt ließen (25.). Als dann wenig auf den möglichen Ausgleich hindeutete, nahm sich Nico Klüver mal ein Herz und zog verdeckt aus 17 Metern ab und traf ins lange Toreck zum 1:1 (40.). Gleich darauf wechselte Marcus Fürstenberg den Torschützen aus – dies hatte er wohl bereits vor dessen Torerfolg geplant – und brachte Adrian Sousa in die Partie.
Dieser brachte dann auch mit Beginn der zweiten Halbzeit frischen Wind ins TuRa-Spiel. Zunächst vermasselte ihm eine knapp falsche Abseitsentscheidung die mögliche Führung. Dann war es Niendorfs Torwart Fofana, der mit einer tollkühnen Parade den Einschlag durch einen Kopfball von Lion Jodeit verhindern konnte (53.) und sogleich den schnellen Gegenzug der Niendorfer einleitete, den Dennis Beckmann mit dem 2:1 gegen unsicher agierende TuRa-Verteidiger krönte (54.). Vom Wiederanstoß weg startete Sousa auf der rechten Seite durch, blieb aber immer besser werdenden Torwart Fofana, der zur Ecke klären konnte, hängen. TuRa versuchte viel, blieb aber vorne glücklos. Dann überstand die anfällige Abwehr einen Konter, den Lucas Molder aus wenigen Metern mit einem Schuss über den Kasten abschloss, so gerade noch schadlos (70.).
Auf der anderen Seite konnte ein Niendorfer Spieler einen satten Schuss von Lennart Bahn mit letztem Einsatz blocken (73.). Da Niendorfs Leon Meyer in der 82. Minute mit Gelb-Rot das Spielfeld verlassen musste, kamen dann noch stürmische Schlussminuten auf die Hausherren zu, doch TuRa wusste auch die besten Gelegenheiten nicht in Zählbares umzumünzen. Dimitri Patrin, fein von Sousa in Szene gebracht, verfehlte das Tor um wenige Zentimeter (84.) und auch Sousa selber versiebte in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz den sicheren Ausgleich.
Eine schwache erste Halbzeit und das Auslassen bester Torgelegenheiten in den zweiten 45 Minuten – „wenn man 100prozentige Chancen auslässt, passiert halt so etwas“, O-Ton Marcus Fürstenberg nach dem Spiel – ließ TuRa nicht ganz zu Unrecht mit leeren Händen dastehen.
So sprach auch Niendorfs zufriedener Coach Matthias Jobmann von einem verdienten Sieg, bei dem seinen Jungs „am Ende auch das Quentchen Glück zur Seite stand“.
hvp