
Gute zwei Wochen nach dem Chaos um den Rücktritt von Trainer Mario Runge (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) ist der TuS Germania Schnelsen auf seiner Suche nach einem neuen Chefcoach fündig geworden: „Am Montag ist Tamer Tuncer unserer Mannschaft als neuer Trainer vorgestellt worden“, erklärte Germanias Manager Dieter Lehmann am Dienstag gegenüber SportNord. Tuncer war seinerseits erst am Sonntag, 9. Oktober nach einem knapp einjährigen Engagement bei der FTSV Komet Blankenese (Kreisliga 7) zurückgetreten (SportNord berichtete), bringt aber klassenhöhere Erfahrung mit ‒ unter anderem betreue er nämlich schon Camlica Genclik und den TuS Hartenholm.
„Ich kenne Tuncer noch aus seiner Zeit beim SV Henstedt-Rhen, da ich dort in der Ecke wohne ‒ deshalb ist er bei uns die engere Auswahl gekommen“, erklärte Lehmann. Nachdem Germanias Manager in den vergangenen Wochen bereits mit anderen Trainerkandidaten Gespräche geführt hatte, traf er sich auch mit Tuncer. „Von den Übungsleitern, die frei waren und eine gültige A-Lizenz hatten, war er der Fähigste“, so Lehmann, der „überrascht feststellte, dass einige Trainer nur behaupten, dass sie eine Lizenz hätten, in Wirklichkeit aber gar keine besitzen ...“ Mit Tuncer schwamm Lehmann dagegen sofort auf einer Wellenlänge: „Die Sympathie war da, die Gespräche waren gut ‒ es passte einfach“, so der Manager, dem zudem Tuncers Lebenswandel gut gefällt: „Er trinkt nicht, er raucht nicht ‒ und er macht einfach einen sehr soliden Eindruck.“ Um sicher zu gehen, erkundigte sich Lehmann auch bei befreundeten Trainern über deren Erfahrungen mit Tuncer: „Auch sie konnten mir nur Positives berichten“, stellte Lehmann zufrieden fest.
Zunächst einmal hat Tuncer am Riekbornweg einen Vertrag bis zum 30. Juni 2017 unterschrieben. „Wir sind so verblieben, dass er zunächst einmal bis zum Saisonende bleibt, aber wir uns im Dezember oder im Januar 2017 noch einmal zusammensetzen ‒ und, wenn es dann immer noch passt, zeitig verlängern“, so Lehmann, der sich „natürlich wünschen würde“, dass auf dem Trainerposten Konstanz einkehrt. „Wir können ja diesbezüglich nicht immer Pech haben“, sagte Lehmann mit Blick auf die Vergangenheit ‒ und freut sich, dass er nun entspannt seinen Urlaub in Dänemark, den er aufgrund der Trainersuche extra verschoben hatte, genießen kann. Erstmals mit Tuncer an der Seitenlinie empfangen die Schnelsener am Freitag, 21. Oktober um 19.30 Uhr am Riekbornweg den Hamburger SV III. Aktuell haben die Germanen in der Hammonia-Staffel als Drittletzter zwei Zähler Rückstand auf den rettenden 13. Rang.