
In der Kreisliga 8 gehen die Glückwünsche an den Kummerfelder SV, der zur Saison-Halbzeit den Spitzenplatz einnimmt. Am Sonntag gewann die Elf von KSV-Coach Werner von Bastian das „Endspiel um die Herbstmeisterschaft“ beim zweitplatzierten Heidgrabener SV mit 2:1 und vergrößerte ihren Vorsprung auf den Gegner damit auf neun Punkte. Die Heidgrabener haben zwar noch ein Nachholspiel beim TuS Hemdingen-Bilsen in der Hinterhand ‒ doch um dort nachträglich noch Herbstmeister werden zu können, hätten sie das direkte Duell gegen Kummerfeld gewinnen müssen.
„Der Fußball, den wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, hat mir überhaupt nicht gefallen“, so HSV-Coach Ove Hinrichsen, der nach der ersten Heimniederlage in dieser Saison urteilte: „Uns fehlte das nötige Selbstvertrauen und wir haben nur reagiert, anstatt zu agieren ‒ eigentlich wollten wir viel mehr tun!“ Im Heidgrabener Offensivspiel steht und fällt bekanntlich vieles mit Philippe Schümann ‒ und am Sonntag konnte er sich gegen den auch körperlich sehr starken KSV-Verteidiger Hannes Schulz kaum einmal in Szene setzen. In der fünften Minute schoss Schümann von links aus klar am langen Eck vorbei, dann zirkelte er einen 22-Meter-Freistoß knapp über die Latte (32.) ‒ weitere gefährliche Aktionen waren Fehlanzeige. Dass die Hausherren in der ersten Halbzeit trotzdem immer wieder mit langen Pässen Schümann suchten, anstatt über die Außenbahnen anzugreifen, hatte viele Ballverluste zur Folge. Einen davon nutzten die Kummerfelder: Sebastian Meier schickte mit einem Traumpass auf der linken Seite Christopher Klengel steil und dessen halbhohe Flanke verwertete Ole Fankhänel am langen Pfosten per Direktabnahme zum 1:0 (28.).
Kurz vor der Pause bauten die Gäste ihre Führung aus: Einen Kummerfelder Freistoß verlängerte ein Heidgrabener per Kopf gen eigenes Tor. Den hoch, aber zentral heranfliegenden Ball hatte HSV-Torwart Pascal Fritz eigentlich schon gefangen ‒ doch dann ließ er das Spielgerät fallen und Fankhänel staubte aus Nahdistanz zum 0:2 ab (39.). „Ohne dieses unnötige Gegentor hätten wir es in der zweiten Halbzeit viel einfacher gehabt“, ärgerte sich Hinrichsen über den Fehlgriff von Fritz, der nur in die Start-Elf rutschte, weil neben Jan Hansen und Dennis Malysz auch Krystof Barth kurzfristig passen musste. Immerhin gelang es den Heidgrabenern, sich nach der Pause zu steigern: „In der zweiten Halbzeit waren wir deutlich überlegen, haben es allerdings nicht geschafft, uns klare Torchancen herauszuspielen“, berichtet Hinrichsen. Weil es Fankhänel und Klengel bei aussichtsreichen Kummerfelder Kontern versäumten, das 0:3 nachzulegen, wurde es aber noch einmal eng: Alexander Martin schlug einen Freistoß von halbrechts auf den langen Pfosten, wo Fabian Doell den Ball zum 1:2 über die Linie drückte (78.).
Beinahe wäre HSV-Kapitän Doell, der von seiner kämpferischen Einstellung her einmal mehr ein Vorbild war, sogar noch der Ausgleich gelungen ‒ doch an einem weiteren Martin-Freistoß rutschte er knapp vorbei (91.). Selbst bei einem Unentschieden hätte Kummerfeld die Herbstmeisterschaft sicher gehabt. Der sechste Sieg in Folge schmeckte dem Team vom Ossenpadd aber natürlich noch besser, zumal es als erste Gast-Mannschaft überhaupt ein Kreisliga-Spiel auf dem Heidgrabener Kunstrasenplatz, der in diesem Sommer eingeweiht worden war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), gewann.