Dritte Liga: Kiel sicher in der Relegation


Jede noch so schöne Serie endet irgendwann ‒ das musste am Sonnabend auch Holstein Kiel erleben. Nachdem die „Störche“ sagenhafte 16 Drittliga-Spiele in Folge ungeschlagen überstanden hatten, verloren sie nun das Topspiel der Dritten Liga beim MSV Duisburg mit 1:3. „Wer 1:0 führt, der stets verliert“ ‒ diese Weisheit bestätigte sich am vorletzten Spieltag nicht nur für den Hamburger SV, der im Kampf um den Klassenerhalt in der Ersten Bundesliga beim VfB Stuttgart mit 1:2 den Kürzeren zog (SportNord berichtete), sondern auch für die Kieler. In der Schauinsland-Reisen-Arena waren die Fördestädter nämlich zunächst in Führung gegangen; bei dem Freistoßtreffer von Maik Kegel gab MSV-Keeper Michael Ratajczak keine gute Figur ab. Dies galt anschließend allerdings auch für die Defensive der KSV Holstein, die eigentlich die mit Abstand beste in der Dritten Liga ist, nun von den Duisburgern Enis Hajri (20.) und Michael Gardawski (21., 27.) aber gleich dreimal in nur acht Minuten überwunden wurde.

Kurzzeitig sah es so aus, dass die Kieler trotzdem noch eine Minimalchance auf den Direkt-Aufstieg haben würden, weil der DSC Arminia Bielefeld nach einer 1:0-Führung gegen das bereits abgestiegene Schlusslicht SSV Jahn Regensburg überraschend mit 1:2 in Rückstand geriet. Am Ende kamen die Bielefelder aber noch zum 2:2-Ausgleich und haben mit nun 71 Zählern ebenso wie die punktgleichen Duisburger den Direkt-Aufstieg in die Zweite Bundesliga sicher. Die Kieler (67 Punkte) haben ihrerseits nun zumindest den dritten Platz sicher: Der Tabellen-Vierte Stuttgarter Kickers kam nämlich gegen den FC Rot-Weiß Erfurt über ein 0:0-Unentschieden nicht hinaus und hat bei nun fünf Zählern Rückstand auf die Kieler keine Chance mehr, den Bronze-Rang noch zu erobern ‒ egal, wie hoch die Schwaben nun am kommenden Sonnabend, 23. Mai am letzten Spieltag im Holstein-Stadion gewinnen.

Die KSV Holstein kämpft dann nach dem Ende der regulären Saison noch in zwei Relegationsspielen gegen den Drittletzten der Zweiten Bundesliga (aktuell ist dies der FC Erzgebirge Aue) um das letzte Zweitliga-Ticket für die kommende Saison. Dabei hat das Team von Holstein-Coach Karsten Neitzel am Freitag, 29. Mai zunächst Heimrecht. Am Dienstag, 2. Juni findet dann das alles entscheidende Rückspiel statt ‒ möglicherweise in Hamburg im Millerntor-Stadion, denn auch der FC St. Pauli könnte die Zweitliga-Saison als Drittletzter beenden. Neben Aue und den Kiez-Kickern kommen auch der VfR Aalen, der TSV 1860 München, die SpVgg Greuther Fürth, der FSV Frankfurt sowie der SV Sandhausen 1916, der nach dem in der vergangenen Woche beschlossenen Abzug von zwei Punkten plötzlich wieder um den Klassenerhalt zittern muss, als Relegations-Gegner der Kieler infrage.

Klar ist damit auch, dass das Pokal-Endspiel von Schleswig-Holstein, zu dem die Kieler beim klassentieferen VfB Lübeck (Regionalliga Nord) gastieren, verschoben werden muss. Eigentlich sollte das SHFV-Lotto-Pokal-Finale am Freitag, 29. Mai um 20.30 Uhr an der Lübecker Lohmühle angepfiffen werden ‒ aber an jenem Abend geht es für die KSV Holstein ja nun darum, sich eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Aufstieg in die Zweite Liga zu verschaffen. Darüber, dass die Kieler so gut dastehen, können sich übrigens auch die Lübecker freuen. Denn weil die KSV Holstein über das Drittliga-Klassement die Qualifikation für die Erste Hauptrunde des DFB-Vereinspokals geschafft hat (die vier Ersten Mannschaften des Drittliga-Klassements starten automatisch im DFB-Pokal), sind auch die Lübecker, unabhängig vom Ausgang des SHFV-Pokal-Endspiels, sicher im DFB-Pokal dabei.

 Redaktion
Redaktion Artikel