Bezirksliga Nord: Sperber holt Punkt für die Moral


Wenn man wie der SC Sperber tabellarisch mit dem Rücken zur Wand steht, zählt eigentlich nur der Gewinn von drei Punkten. Nach der Partie am Sonntagnachmittag gegen den FC Alsterbrüder gab es nach dem spektakulären 4:4 dann doch viele zufriedene Gesichter auf Seiten der Raubvögel, die schon klar auf der Verliererstraße standen, dann aber doch mit großer Moral noch einen Punkt retten konnten.

Die Gäste vom Walter-Wächter-Platz, die noch in der Vorwoche nach ärgerlichen Punktverlusten zuvor mit einem 6:0 beim FC St. Pauli III den Knoten endlich wieder platzen ließen, hatten in der ersten Halbzeit klare Vorteile. Gegen verunsichert wirkende Hausherren machten sie von Beginn an Druck, ließen dabei schon in den ersten Minuten klare Torchancen durch Jannik Gramsch und Luca Drude (4./6.) liegen. Dies bestrafte der SC Sperber mit dem ersten Torschuss, der durch Frank Henniger den Weg zum 1:0 in die Maschen fand (14.). Die Überlegenheit des FCA, wenn auch nicht mehr ganz so deutlich, setzte sich danach fort. Felix Niebuhr hatte nach 26 Minuten die nächste Gelegenheit, aber sein Schuss aus 15 Metern konnte im letzten Moment zur Ecke geblockt werden. Kurz darauf setzte SCS-Kapitän Benjamin Baarz einen Freistoß aus 20 Metern nur knapp rechts neben das Tor. Über die Berechtigung des nach 38 Minuten verhängten Elfmeters – Sperbers Keeper Daniel Göbel ging zuvor recht resolut, aber zunächst den Ball treffend gegen Matthias Schwarz vor – wurde viel diskutiert, änderte aber an der Entscheidung von Referee Thomas Kuschnereit natürlich nichts. Max Janta verwandelte sicher zum verdienten 1:1. Luca Drude hätte 60 Sekunden danach die Führung der Gäste erzielen können, wäre sein Schuss nicht knapp am Tor vorbeigegangen. Direkt vor Ende der ersten 45 Minuten war es Denis Witte, der rechts im FCA-Strafraum frei zum Abschluss kam, aber an Moritz Kühn im Tor scheiterte.

Nach zehn ruhig verlaufenden ersten Minuten in Abschnitt zwei waren es erneut die Gäste, die das Zepter in die Hand nahmen und durch Felix Niebuhr den ersten Hochkaräter vergaben (55.). In dieser Phase, in der die Hausherren von einer Verlegenheit in die andere kamen, machte dann auch Torben Kraft nach einer von Max Janta ein Kopfballtor, das der Schiedsrichter aber wegen vermeintlichen Foulspiels nicht anerkannte (59.). Wenige Augenblicke später fand auch Jannik Gramsch aus 10 Metern nicht den Weg ins Tor. Das überfällige 2:1 fiel dann aber doch, als Torben Kraft wie kurz zuvor – diesmal nicht beanstandet – per Kopf ins Tor traf (62.). Sekunden später hieß es 3:1 für die Gäste. Philip Albers traf aus vier Metern nach einer Niebuhr-Flanke von rechts.

Für die Hausherren sah es in diesem Moment ganz schlecht aus. Doch die Gäste vernachlässigten nach dem dritten Treffer sträflich ihr Defensivverhalten. Sperber nutzte sofort den freien Weg durch die Mitte. Manuel Henkel bediente sogleich den zentral lauernden Denis Witte mit einem feinen Zuspiel, das Letztgenannter mit dem 2:3 aus 10 Metern krönte (65.). Plötzlich zeigten die bis dahin recht harmlos agierenden Sperberaner, dass sie auch richtig Fußball spielen können und kamen dann auch zu Chancen. Selcuk Aytis (69.) und Malte Burmester (71./75.) waren dem Ausgleich schon nahe, der dann einmal mehr auf das Konto von Benjamin Baarz ging, der einen Freistoß, rechts versetzt aus gut 33 Metern ins obere linke Toreck platzierte (77.). Doch die Alsterbrüder schlugen fast sofort zurück. Matthias Schwarz zog aus 30 Metern ab und der Ball schlug oben rechts im Tor der Raubvögel zum 4:3 für die Gäste ein, (80.). Aber auch diesen Nackenschlag beantworteten die Hausherren umgehend. Baarz legte sich einen 23-Meter-Freistoß zurecht. Den scharf getretenen Ball konnte Torwart Kühn nicht festhalten und Dominik Radzuweit setzte den Abpraller zum 4:4 in die Maschen (83.). Es sollte tatsächlich das letzte Tor in diesem Spektakel gewesen sein. Kurz vor Schluss parierte noch SCS-Keeper Daniel Göbel einen Schwarz-Freistoß (88.) und direkt vor dem Schlusspfiff hätte es nach einem harten Einsteigen im Sperber-Strafraum zu einem weiteren Elfmeter kommen können, aber die Pfeife von Schiedsrichter Kuschnereit blieb stumm.






hvp

 Redaktion
Redaktion Artikel