
„Du kannst nur die Schwierigen, Bruder!“ Mit diesem Satz, den er über das gesamte Spielfeld rief, wollte Djordje Milovanovic, Torwart von TBS Pinneberg, am Ostermontag Rogerio Almeida Ferreira trösten. Der Offensivmann hatte kurz vor Ultimo nämlich nach einer Linksflanke von Marko Sumic das „Kunststück“ fertiggebracht, den Ball am langen Pfosten aus Nahdistanz links am bekanntermaßen 7,32 Meter breiten und in dieser Szene komplett verwaisten Tor vorbeizusetzen. Almeida Ferreira nahm sich diesen Fehlschuss aber trotzdem so sehr zu Herzen, dass er nach dem Abpfiff sofort in Richtung Kabine stapfte, anstatt den im Nachholspiel gegen den SC Egenbüttel errungenen 5:0-Kantersieg mit seinen Mitspielern zu feiern.
Dass die Pinneberger Almeida Ferreiras Fehlschuss verschmerzen konnten, lag übrigens vor allem an Milovanovic: In der ersten Halbzeit, als die Egenbütteler noch passabel mitspielten, hatte er nämlich mehrere hervorragende Paraden gezeigt. Dass die 1:0-Führung, für die TBS-Winter-Neuzugang Marko Sumic gesorgt hatte (24.), bis zur Pause Bestand hatte, war somit vor allem Milovanovic zu verdanken und sehr schmeichelhaft für die Hausherren. Auch nach dem Seitenwechsel begegneten die Gäste dem Titelanwärter zunächst weiterhin auf Augenhöhe. Dann begünstigte leider eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Alex Fabian Tietze (vom TuS Berne) die Vorentscheidung zugunsten der Pinneberger: SCE-Verteidiger Janes Pasbrig foulte TBS-Stürmer Ivan Zoric klar vor der Strafraumgrenze (siehe Foto) ‒ aber Zoric fiel in den Strafraum hinein, woraufhin der Referee auch den „Tatort“ in den Sechzehnmeterraum hinein verlegte und auf Elfmeter entschied. Diesen verwandelte Aleksandar Pavlovic flach rechts zum 2:0, SCE-Keeper Patrick Marciniak war in die andere Ecke gesprungen (58.).
In der Folge waren die Pinneberger klar Herr der Lage und bauten ihren Vorsprung noch weiter aus: Erneut Sumic erzielte mit einem satten Schuss von halblinks aus das 3:0 (70.). Das 4:0 gelang dem eingewechselten Kadir Candir von halblinks aus in der Folge eines Einwurfs (77.), ehe Zoric nach einer schönen Kombination frei vor Marciniak auftauchte und ihn zum 5:0-Endstand überwand (79.). Vor den Augen mehrerer Verantwortlicher des FK Nikola Tesla, die unter den Zuschauern weilten, untermauerte TBS durch den Sieg seine Tabellenführung und hat nun neben einem Drei-Punkte-Vorsprung auch eine um neun Treffer bessere Tordifferenz als die zweitplatzierten Teslaner, die allerdings noch eine Partie mehr auszutragen haben. Sollte am Ende die Tordifferenz über den Titel und den Aufstieg in die Landesliga entscheiden, könnte Almeida Ferreiras Fehlschuss doch noch einmal interessant werden ...