Landesliga Hammonia: Historischer SCN-Sieg wird getrübt

Der Uetersener Johann Moukoko, hier im Laufduell mit SCN-Doppeltorschütze Leopold Hinz, wollte laut seines Trainers Jens Schmanke nach dem Abpfiff die Fäuste fliegen lassen.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Nein, es war nicht der erste zweistellige Landesliga-Sieg, den der SC Nienstedten am Freitagabend beim 12:0 gegen Rasensport Uetersen feierte. Am 16. September 2018 hatten die Nienstedtener bereits den SC Sternschanze mit 11:2 abgefertigt. Trotzdem war der Erfolg der SCN-Kicker bemerkenswert und insofern historisch, als dass es der höchste Liga-Sieg seit dem 11. Mai 2014 (15:0 gegen Blau-Weiß Ellas noch in der Kreisliga) war. Selbst in ihren beiden Meister-Spielzeiten 2016/2017 in der Kreisliga und 2017/2018 in der Bezirksliga war jeweils ein 11:0, errungen gegen den SV Eidelstedt II beziehungsweise gegen die SV Blankenese, das höchste Ergebnis der Nienstedtener gewesen.

22 Minuten lang rannten die SCN-Kicker vergeblich an, wobei der angeschlagen in die Partie gegangene Rasensport-Keeper Dominik Merseburger in der fünften Minute das Glück des Tüchtigen hatte, als Daniel Tönges von halblinks aus freistehend nur den rechten Pfosten traf. Umso genauer zielten die Hausherren dann zwischen der 22. und 44. Minute: Tönges (22.), Leopold Hinz (23.), wieder Tönges (30., 37.), Daniel Frercksen (41.) und Kristijan Jozic (44.) schossen eine 6:0-Pausenführung heraus.

„Wir haben es zugelassen, dass sich die Nienstedtener Mannschaft, die ja in großen Teilen schon seit ihrer Jugend zusammenspielt, in einen regelrechten Rausch gespielt hat“, gab Rasensport-Trainer Jens Schmanke zu. Dass die Rosenstädter hoffnungslos unterlegen waren, wurde dadurch verstärkt, dass sie 14 Ausfälle kompensieren musste. Und so legten die bis dato sieglosen Nienstedtener im zweiten Durchgang noch sechs weitere Tore nach: Paul Kötz (65./Elfmeter), Tönges (66.), Jozic (70.), Frercksen (77.), Jozic (86.) und Hinz (87.) erhöhten zum 12:0-Endstand.

Unschöne Szenen gab es nach dem Abpfiff: Der Uetersener Johann Moukoko legte sich mit einem SCN-Akteur, der zuvor angeblich seine Mutter und ihn beleidigt hatte, an. „Eigentlich hatten Mitspieler dafür gesorgt, dass die Streithähne getrennt werden“, so Schmanke, der dann aber später, als er sich am Spielfeldrand unterhielt, erfuhr, dass Moukoko in die SCN-Kabine eingedrungen war, um seinen Widersacher zu attackieren. „Ich musste meinen Spieler dann unter Anwendung von körperlicher Kraft aus der gegnerischen Kabine herausholen“, berichtete Schmanke.

Nachdem der Übungsleiter somit verhindert hatte, dass es zu einer Schlägerei kommt, habe Moukoko auch noch ihm selbst „körperliche Gewalt angedroht“, wie Schmanke berichtete. „Er ist leider nicht der einzige Spieler in unserem Kader, der sich fußballerisch selbst maßlos überschätzt und sich auf der anderen Seite nicht benehmen kann“, haderte Schmanke, der klarstellte, dass Moukoko, der erst Mitte August vom Bezirksligisten Niendorfer TSV III ins Rosenstadion gekommen war, „nicht mehr länger Teil unserer Mannschaft sein wird“.

(Johannes Speckner)

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