Schleswig-Holstein-Liga: Cumur zu abgeklärt


Gegen den Preetzer TSV hütete Jakob Lübke das Tor des TuS Hartenholm und kam zu seinem ersten Schleswig-Holstein-Liga-Einsatz. TuS-Trainer Markus Weber hatte vor der Saison gesagt, dass er keinen seiner Torhüter die ganze Spielzeit auf der Bank schmoren lassen würde – und nachdem Stamm-Keeper Christopher Newe zuletzt bei der 1:4-Pleite beim NTSV Strand 08 bei drei Gegentoren zumindest unglücklich agierte, bot sich ein Wechsel nun förmlich an.

Die Partie zwischen Hartenholm und Preetz begann am Sonntagnachmittag ausgeglichen: Beide Teams bekämpften sich sehr intensiv und gingen auf dem tiefen Rasenplatz hart, aber zumeist fair in die Zweikämpfe. Nach 20 Minuten erarbeiteten die Preetzer sich ein Übergewicht und kamen zu guten Torchancen – doch Guido Braasch, Erdogan Cumur, Florian Patrick Ziehmer und Arne Duggen fanden jeweils in Lübke ihren Meister. Die Hausherren kamen ihrerseits auch zu einigen Möglichkeiten, doch Tim Ollenschläger und Morten Liebert hatten ebenfalls kein Zielwasser getrunken, so dass die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt wurden. Ob im Pausen-Tee der Hartenholmer Schlaftabletten waren? Es sah jedenfalls so aus, denn nach dem Wiederbeginn waren die TuS-Spieler acht Minuten lang völlig unsortiert und gar nicht richtig anwesend. TuS-Liga-Obmann Heinrich-Wilhelm Genz schimpfte: „Da haben wir geradezu um ein Gegentor gebettelt ...“ In dieser Phase gab es gleich vier Großchancen für die Preetzer, von denen der agile Cumur eine zum 0:1 nutzte (48.). Mit einer hundertprozentigen Möglichkeit von Jan Göben zum 0:2, die Lübke mit einer Glanzparade vereitelte, endete die „vogelwilde“ Phase der Hartenholmer (53.). Wohl ermutigt von der Tatsache, dass es „nur“ 0:1 stand, kämpften sich die Segeberger nun Stück für Stück zurück in die Partie. Und ehe es sich die Gäste versahen, gab es auch für die Hartenholmer eine Doppel-Großchance: Kjell Niklas Brumshagen und Tim Ollenschläger verpassten es nacheinander freistehend, zum 1:1 auszugleichen (65.).

Nun war die Partie richtig packend und wogte hin und her: Ziehmer hatte das 0:2 auf dem Fuß (67.), ehe im Gegenzug der Ausgleich fiel: Liebert erkämpfte sich den Ball an der Mittellinie und leitete ihn weiter zu Maurice Uhlenbrock, der blitzschnell Brumshagen bediente, der den Ball am heraus stürzenden PTSV-Torwart Lennart Weidner vorbei zum 1:1 ins Gäste-Gehäuse spitzelte (67.). „In dieser Aktion haben wir endlich einmal auch im Spiel nach vorne energischen Einsatz gezeigt, was prompt belohnt wurde“, lobte Heinrich-Wilhelm Genz, dessen Sohn Martin Genz ebenso wie Malte Delfs rot-gesperrt nur unter den Zuschauern weilte. Doch wie schon so oft in dieser Saison, währte die Hartenholmer Freude nach einem eigenen Treffer nur kurz: Gerade einmal vier Minuten nach dem 1:1 setzte sich Cumur clever gegen die TuS-Abwehr durch und brachte die Gäste gleich wieder in Führung. Als Lübke kurz darauf eine eigentlich harmlose Ziehmer-Flanke nicht festhalten konnte, staubte erneut Cumur zum 1:3 ab. Endgültig entschieden war die Partie, als Lübke den starken Ziehmer nur per Foul stoppen konnte und Duggens fälligen Elfmeter zwar noch mit den Fingerspitzen an den Pfosten lenkte, der Ball von dort aber wieder zu Duggen sprang, der den 1:4-Endstand markierte (81.). „Einerseits haben wir verdient verloren, weil Preetz deutlich mehr gute Torchancen hatte – aber wir hatten auch gute Phasen und hätten einen Punkt mitnehmen können“, befand Heinrich-Wilhelm Genz.

(JSp)

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