Aufstiegsrunde zur Regionalliga: Altona 93 verliert beim Heider SV

Veli Sulejmani (rechts) hatte mit Altona 93 das Nachsehen gegen Lennart Busch und den Heider SV.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Um ein Haar hätten die Trainer Andreas Bergmann und Andree Trulsen am Sonntag ein gutes Händchen bewiesen, als sie in der 86. Minute Elmin Mekic einwechselten. In der Nachspielzeit hatte der „Joker“ den Ausgleich auf dem Fuß, traf aber nach einem Eckstoß nur die Latte. Am Ende verlor der Hamburger Meister Altona 93 beim Heider SV (Vizemeister der Oberliga Schleswig-Holstein) mit 1:2 und hat, nach nur einem Punkt aus den ersten beiden Aufstiegsrunden-Spielen, den Sprung in die Regionalliga Nord nicht mehr in der eigenen Hand.

Hatten am vergangenen Mittwochabend 4.742 Zuschauer auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn das 2:2-Unentschieden der Altonaer gegen den Bremen-Liga-Meister SV Hemelingen gesehen, so kamen vier Tage später immerhin 3.383 Besucher in das Stadion an der Meldorfer Straße. Darunter waren auch zahlreiche Altonaer Anhänger, die den Weg nach Dithmarschen mehrheitlich mit der Bahn bewältigten. Sie sahen eine abwechslungsreiche erste Halbzeit, in der es hin und her ging, aber keiner Mannschaft ein Tor gelang.

In der Pause hatte dann HSV-Coach Markus Wichmann ein gutes Händchen, als er Pascal Ayene einwechselte. Der „Joker“ nahm den Ball nämlich keine zwei Minuten später in seine Hände und warf ihn von der rechten Seitenlinie aus an die Strafraumgrenze; von dort aus wurde er in die Mitte verlängert, wo kein Altonaer ihn klärte, woraufhin Mika Kieselbach per Flachschuss das 1:0 gelang (47. Minute). Der Hamburger Meister erhöhte daraufhin die Intensität, konnte sich aber kaum klare Chancen herausspielen.

In der 69. Minute leisteten sich die Gäste einen Querschläger in Höhe der Mittellinie. Ayene nahm Tempo auf, war für 93-Verteidiger Gideon Baur nicht mehr einzuholen und versenkte dem Ball via Lattenunterkante zum 2:0. In den verbleibenden 20 Minuten rannten die Altonaer an, aber auch die Heider blieben stets gefährlich. So konnte Kieselbach nach einem weiteren langen Ball gerade noch abgedrängt werden (71.), ehe er seinen Flugkopfball nach Jannis Hinz’ Eckstoß von der linken Seite hauchdünn am kurzen Pfosten vorbeisetzte (80.).

HSV-Keeper Eric Gründemann wurde erst in der 87. Minute von Ezra Ampofo ernsthaft geprüft. Weil Gründemann parierte, entschied Schiedsrichter Daniel Piotrowski (vom Buchholzer FC) auf Elfmeter, weil der Heider Lennart Busch vor Ampofos Schuss 93-Kapitän Rasmus Tobinski niedergerungen hatte. Den Strafstoß verwandelte Gianluca Przondziono sicher, sodass für die Altonaer plötzlich wieder ein Unentschieden greifbar war, mit dem sie in der Tabelle ihren Ein-Punkte-Vorsprung auf die Heider gewahrt und den Aufstieg weiter in der eigenen Hand gehabt hätten.

Doch abgesehen von Mekics Lattenschuss gelang es den Altonaern nicht, sich in der sechsminütigen Nachspielzeit noch eine nennenswerte Torchance herauszuspielen. Aufgrund der ersten Altonaer Pflichtspiel-Niederlage gegen die Heider seit der Saison 1995/1996 in der alten Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein – damals hieß es 0:5 an der Griegstraße und 0:1 in Dithmarschen – droht den Hamburgern das zweite Scheitern in Folge in der Aufstiegsrunde. Vor Jahresfrist hatten die „Bergmänner“ in der damals nur drei Teams umfassenden Runde dem SV Werder Bremen II und dem SV Todesfelde den Vortritt lassen müssen.

Aktuell steht mit dem FSV Schöningen (Vizemeister Oberliga Niedersachsen), der am Sonntag mit einem 4:0 beim SV Hemelingen auch seine zweite Partie gewann, der erste von zwei Aufsteigern fest. Dass die Altonaer nach dem Abpfiff in Heide auch noch das Elfmeterschießen mit 5:6 verloren (siehe unten stehende Auflistung), wäre dann entscheidend, wenn sie am Mittwoch, 4. Juni, nach dem letzten Aufstiegsrunden-Spieltag punkt- und torgleich mit den Heidern sein sollten. Klar ist: Um noch aufsteigen zu können, müssen die Altonaer in Verden gegen Schöningen gewinnen und hoffen, dass es im Stadion Hoheluft ein Unentschieden zwischen Heide und Hemelingen gibt oder einen Hemelinger Sieg, der nicht um drei Tore höher ausfällt als der Altonaer Erfolg.


So lief das Elfmeterschießen:
1:0 Pascal Ayene
1:1 Elmin Mekic
2:1 Lucas Groß
2:2 Gianluca Przondziono
3:2 Mathis Harms
3:3 Rasmus Tobinski
4:3 Björn Lambach
4:4 Minou-Claude-Exauce Tsimba-Eggers
5:4 Mika Kieselbach
5:5 Abdul Saibou
6:5 Helge Kröger
Moritz Grosche scheitert an Torwart Eric Gründemann

(Johannes Speckner)

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