
Der Umstand, dass die eigene Liga-Mannschaft am Osterwochenende spielfrei hatte, kam dem SSV Rantzau II gleich doppelt zugute: Zum einen wurde die SSV-Reserve am Ostermontag zu ihrem A-Kreisklassen-Nachholspiel beim Moorreger SV von zahlreichen Anhängern begleitet ‒ und zum anderen hatte sie mit Torwart Malte Ladehof sowie Nico Breuel, Paul Erik Heine und Björn Lefenau vier Spieler dabei, die in dieser Saison schon regelmäßig bei den Ersten Herren mitwirkten. Der Plan der Barmstedter schien aufzugehen, als sie bereits in der zweiten Minute in Führung gingen: Einen Ballverlust der Heim-Elf im Mittelfeld nutzte Breuel zum 0:1.
„Zum wiederholten Male in dieser Saison waren wir in der Anfangsphase nicht wach genug“, ärgerte sich MSV-Trainer Frank Bielfeldt, der befand: „Damit war mein Plan eigentlich schon über den Haufen geworfen.“ In der Folge sah Bielfeldt „ein komisches Spiel“, in dem es lange Zeit auf beiden Seiten keine aussichtsreichen Torchancen gab. Kurz vor der Pause haderten die Rantzauer mit Schiedsrichter Rainer Sierk (vom FC Union Tornesch), der MSV-Stürmer Alexander Rodehüser für ein hartes Foul nur die Gelbe Karte zeigte. Auf der Gegenseite kam SSV-Akteur Lefenau gänzlich ungestraft davon, als er den 1,85 Meter großen Leon Prange „mit einem Kung-Fu-Tritt am Kopf traf“, wie Bielfeldt es ausdrückte. Fußball gespielt wurde auch noch ‒ und dass Bielfeldt von einer Vierer- auf eine Dreierabwehrkette umstellte, zahlte sich aus: Der frisch eingewechselte Batuhan Almaz holte auf der rechten Seite einen Freistoß heraus, den Patrick Hollnagel in die Mitte flankte, wo Felix Giesbrecht zum 1:1 einköpfte (84. Minute).
„Ich wäre mit einem Punkt zufrieden gewesen, aber meine Spieler wollten mehr“, stellte Bielfeldt fest. Und tatsächlich gelang noch der 2:1-Siegtreffer: Einen von der Mittellinie kommenden Freistoß legte Sascha Schepelew ab und Maximilian Klose drückte den Ball aus sechs Metern via Innenpfosten in das Gäste-Gehäuse (87.). In der letzten Minute der regulären Spielzeit sah der Moorreger Tim Clauser noch die Rote Karte: „Er hat mir erzählt, dass er beim Ringen im SSV-Strafraum geschubst wurde und dadurch beim Versuch, einen hereinfliegenden Ball zu erreichen, unabsichtlich mit den Stollen seines Schuhs den gegnerischen Torwart im Gesicht traf“, schilderte Bielfeldt die Szene. Ladehof schrie laut und musste behandelt werden. Somit dauerte es, bis die Partie fortgesetzt und die Nachspielzeit absolviert werden konnte ‒ erst um 17 Uhr erfolgte der Abpfiff. Wie lange Clauser, der erstmals in der MSV-Start-Elf stand, nun zuschauen muss, ist noch fraglich ‒ Christian Posern wurde nach der Roten Karte, die er in der vorherigen Partie bei der SV Lieth II (1:1) gesehen hatte, für zwei Pflichtspiele gesperrt.