
Im vorgezogenen Punktspiel des achten Spieltags traf TuRa Harksheide bereits am Donnerstagabend auf den Niendorfer TSV II, der durch das 1:1 mit nun 19 Zählern seine Tabellenführung behielt, aber am Ende des Spieltags fürchten muss, selbige an die Verfolger, namentlich den , den FC Türkiye und/oder auch an den USC Paloma, die allesamt lösbare Aufgaben für drei Zähler vor der Brust haben, einzubüßen.
Die Hausherren, die aus unterschiedlichen Gründen ohne so einiges Stammpersonal auskommen mussten, bestimmten in den ersten 45 Minuten die Partie mit sehr viel Ballbesitz, der aber zumeist am gegnerischen Strafraum sein Ende hatte. So fiel dann der erste Treffer des Spiels auf der anderen Seite. Moritz Niemann hatte den Ball aus dem Mittelkreis lang und hoch links in den TuRa-Sechzehner geschlagen. Dort klappe das Abseitsstellen gar nicht, so dass Jakob Kollotzek im Fünfmeterraum das Spielgerät mit einem langen Ausfallschritt, beinahe artistisch, per Außenrist über Keeper Aboucar Fofana hinweg ins lange obere Eck beförderte (13.).
Häufig heißt es ja, dass eine Führung bzw. das Tor dazu „dem Spiel gut tue“. Dies traf in diesem Fall nicht unbedingt zu, denn die Gäste ruhten sich deutlich auf diesem Erfolgserlebnis aus und taten bis zur Pause für die Offensive so gut wie gar nichts mehr. Man ließ TuRa weiter das Spiel machen. Als dann Tim Weber nach Klassezuspiel von Tim Renfordt nur noch Torwart Julius Lustermann vor sich hatte, hätte es eigentlich klingeln müssen. Aber Weber blieb mit seinem Abschluss hängen (22.). Elbasan Latifaj und Yassin Ghasemi (31./44.), einmal über den Kasten, das andere Mal an Lustermann gescheitert, brachten das Runde bis zur Halbzeit auch nicht mehr im Niendorfer Tor unter.
Gäste-Trainer Matthias Jobmann reagierte und brachte mit Beginn der zweiten 45 Minuten mit Colin Blumauer und Yannick Sahs frische Kräfte für den Ex-Turaner Lion Jodeit und Kayahan Demirtag. Das Spiel wandelte sich dann auch dahingehend, dass fortan die Gäste das Heft des Handelns in die Hände nahmen, dabei aber trotz klarer Feldvorteile massive Probleme hatten, sich gegen die defensiv gut aufgestellten Norderstedter entscheidend durchzusetzen. In einem Moment, wo wenig auf den Ausgleich hingedeutet hatte, fiel dieser in der 62. Minute. Eine Rechtsflanke von Lars Hartmann führte zu Irritationen der sonst sattelfesten Niendorfer Abwehr, die den Ball zu kurz klärte. Leon Schulz bedankte sich aus wenigen Metern mit dem 1:1.
Erst in den letzten Minuten des eher langweiligen Spiels roch es endlich nochmal nach dem Salz in der Suppe, will heißen nach Toren. Den Anfang machte Niendorfs dritter Joker, Tore Schütt, der nach einem maßgerechten Zuspiel von Dennis Theissen aus 17 Metern abzog, aber den Ball schließlich doch nur um wenige Zentimeter rechts am Tor vorbeisetzte (85.).
Auch dem eingewechselten TuRa-Akteur Daniel Meier gelang der Lucky Punch nicht, als ihn ein langer Ball von Leon Schulz im NTSV-Strafraum erreichte. Er nahm den Ball perfekt 14 Meter vor dem Tor auf, ließ aber mit einem Schuss über das Tor die sich bietende Riesenchance für drei Punkte liegen (90.+2). „Ich hatte in diesem Moment wohl zu viel Zeit, um das Richtige zu tun“, sagte der kopfschüttelnde Meier nach dem Spiel nur mit dem Kopf.
TuRa zeigte sich insgesamt von einer weit besseren Seite gegenüber dem vorwöchentlichen 2:4 bei Eintracht Lokstedt. Sogar ein Sieg gegen den Spitzenreiter war möglich, aber alles in allem ging das Remis vollkommen in Ordnung.
hvp