Bezirksliga West: Hasloh holt 0:2 auf – und verliert doch

Nach seiner abgesessenen Rot-Sperre war Sergen Sevinc (links), hier gegen die Hasloher Erhan Öztürk (Mitte) und Ruben Hartig, ein Aktivposten im FCE-Spiel.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Dass der TuS Hasloh „noch lebt“, sprich seine Spieler noch an ihre Chance auf den Klassenerhalt glauben, hatte sich schon am 28. Oktober gezeigt, als der Tabellenletzte der Bezirksliga West beim Titelanwärter TuS Osdorf II nach einer passablen Leistung „nur“ mit 1:4 verlor. Eine Woche später egalisierten die Hasloher gegen den FC Elmshorn per Doppelschlag einen 0:2-Rückstand, wollten dann sogar den Sieg – und verloren am Ende mit 2:3.

Klar war, dass beide Mannschaften den Gerd-Buhr-Sportplatz nicht mit übermäßig viel Selbstbewusstsein betreten würden: Den Elmshornern stecken drei Niederlagen in den Knochen und die Hasloher hatten einen Punkt aus ihren vorherigen sieben Liga-Partien geholt. Obwohl den Gästen noch immer ihr Spielmacher Ömer Aygün fehlte, hatten sie ein spielerisches Übergewicht und in der ersten Halbzeit einige gute Chancen. „Eigentlich hätten wir zur Pause schon mit 2:0 oder 3:0 führen müssen“, urteilte FCE-Coach Feyyaz Kilic. Fakt ist: Immer dann, wenn Sergen Sevinc links steilgeschickt oder Dennis Altergott gefunden wurde, brannte es im TuS-Strafraum. Die Seiten wurden aber beim Stand von 0:0 gewechselt, weil weder Sevinc noch Altergott oder Baris Öztürk ihre Großchancen nutzten.

Im zweiten Durchgang holten die Krückaustädter das zuvor Versäumte dann aber nach und gingen mit 2:0 in Führung. Als Sevinc sich wieder einmal links behauptet und in die Mitte gepasst hatte, fand er Adrian Vukmirovic, der noch einen Hasloher aussteigen ließ und dann am herausstürzenden TuS-Torwart Lars Buck vorbei einschoss (65. Minute). Trama reagierte, indem er den großgewachsenen Alexander Sommerfeld einwechselte. Noch ehe der Hasloher „Joker“ in Erscheinung trat, verdoppelten die Gäste ihren Vorsprung: Nach einem Eckstoß kam es zum Getümmel im TuS-Strafraum und am Ende war es Baris Öztürk, der den Ball über die Linie beförderte und damit sein erstes Bezirksliga-Tor erzielte (78.).

Dann schlug die Stunde – oder besser gesagt: dann schlugen die zwei Minuten – von Sommerfeld. Erst behauptete sich der Hasloher im FCE-Strafraum robust gegen Albert Revutskiy und schoss den 1:2-Anschlusstreffer (85.). Und als die Hausherren den Ball nach dem folgenden Anstoß der Gäste abgefangen und hoch nach vorne geschlagen hatten, verlängerte ihn Sommerfeld an der Mittellinie per Kopf. Die folgende Hereingabe versenkte Julian Günther, der eine Woche zuvor in Osdorf schon einen Freistoß verwandelt hatte, zum 2:2 (86.). „Hätte Sommerfeld von Beginn an gespielt, hätte er uns wohl noch größere Probleme bereitet“, sinnierte Kilic. Derweil feuerten sich die TuS-Spieler nach dem Ausgleich gegenseitig an: „Jetzt gewinnen wir das Ding noch.“

Doch anstatt dass das Schlusslicht das Ergebnis komplett zu seinen Gunsten drehte, schlug das Pendel in der vorletzten Minute der regulären Spielzeit wieder zugunsten der Elmshorner aus: Altergott zirkelte einen Freistoß an die Unterkante der Latte und den Abpraller versenkte erneut Vukmirovic aus Nahdistanz zum 2:3-Endstand. „Ich muss zugeben, dass ich nach den beiden schnellen Gegentoren zum 2:2, die wir so niemals kassieren dürfen, auch schon befürchtet hatte, dass wir das Ding noch verlieren“, so Kilic, der von einem „ganz wichtigen Sieg“ sprach. Derweil muss Trama hoffen, dass seine Schützlinge nun zumindest im zweiten „Abstiegs-Endspiel“ beim SV Lurup am kommenden Freitag, 11. November etwas Zählbares mitnehmen.

(Johannes Speckner)

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