
Die schöne Serie des Wedeler TSV ist ausgerechnet im letzten Spiel vor der Winterpause beendet worden. Am Sonntag kassierten die Wedeler, die zuvor 13 Mal in Folge ungeschlagen geblieben waren (neun Siege und vier Unentschieden), eine 0:1-Heimpleite gegen den TSV Uetersen und verpassten damit die Chance, bis auf einen Punkt an den „Weihnachtsmeister“ TuS Osdorf heranzurücken. „Dann starten wir eben im neuen Jahr eine neue Serie“, war die spontane Aussage der meisten Wedeler Spieler auf dem Platz, während die Gäste ihren Derby-Sieg im Elbestadion ausgiebig feierten. Der Uetersener Coach Peter Ehlers, der in der Saison 2004/2005 noch die Wedeler trainiert hatte, freute sich: „Das war überragend! Es war nicht unbedingt ein schönes, aber ein sehr intensives und umkämpftes Spiel, in dem wir alles gegeben haben!“
In der ersten Halbzeit agierten beide Mannschaften vornehmlich mit langen Bällen. Daraus ergaben sich einige Halbchancen. So zog Philipp Ehlers nach einem Einwurf aus der Drehung ab, der Wedeler Torwart Oliver Firgens parierte aber sicher. Auch der Uetersener Keeper Christopher Knapp rettete mehrmals stark – unter anderem gegen Manuel Henkel, als dieser frei vor ihm auftauchte. Im zweiten Durchgang nahm das Nachbarschaftsduell an Intensität zu. In der 60. Minute hatten einige Wedeler Anhänger den Torjubel schon auf den Lippen, doch Knapp fischte einen 22-Meter-Freistoß von Jan Eggers noch bärenstark aus dem linken oberen Winkel (58.). Auf der Gegenseite versuchte es auch der Uetersener Maik Stahnke mit einem Freistoß direkt, der Ball geriet aber einen knappen Meter zu hoch (62.). Mit hohem Einsatz konnte die Gäste-Abwehr jeweils nach Wedeler Eckstößen sowohl einen Eggers-Fernschuss (64.) als auch einen Kopfball von Christopher Dobirr (65.) noch entscheidend abblocken – auch in diesen Situationen wäre die Führung für die Heim-Elf möglich gewesen.
Dann tauchte der eingewechselte Marcel Jobmann erstmals gefährlich im Wedeler Strafraum auf: Helge Kahnert, der bis zum Juni 2014 noch für die Rosenstädter aktiv war, foulte seinen „Nachfolger“ in der Uetersener Angriffsabteilung, was aber folgenlos blieb, weil der Schiedsrichter Jobmann zuvor im Abseits gesehen hatte (65.). Vier Minuten später stach „Joker“ Jobmann dann aber: Zunächst parierte Firgens einen Flatterball von Philipp Ehlers noch mit Mühe zur Seite. Den Nachschuss-Versuch von Kirill Shmakov blockte Dirk Hellmann ab, doch dann fand Mosler rechts von der Grundlinie aus Frank Saaba, der von halbrechts aus so zum langen Pfosten passte, dass der Ball für Firgens sowie Henkel unerreichbar war und Jobmann aus drei Metern zum 0:1 einschieben konnte. Die Uetersener setzten fortan auf eine Vorwärtsverteidigung und schafften es damit, von wenigen Ausnahmen abgesehen, den Ball vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Nach Stahnkes Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld hatte Jobmann noch seine dritte auffällige Szene – einen Doppelpack des Uetersener „Jokers“ verhinderte Firgens aber, in dem er den Ball noch mit einem sensationellen Reflex am Pfosten vorbei lenkte (81.).