
„Vielleicht sollte man die Mannschaft abmelden“, meinte Camlica Genclik Trainer Nuri Demir nach der erneuten Pleite gegen Blau-Weiß 96 .
Liga Manager Hans Jürgen Hillers saß hinterher völlig fertig gegenüber den Mannschaftskabinen und war kaum zu einer Stellungnahme fähig, so sehr hatte ihn der Auftritt seiner Mannschaft mitgenommen.
Hatte die Schießbude der Liga (mittlerweile 41 Gegentore in fünf Partien) im ersten Durchgang noch eine recht ansehnliche Partie abgeliefert, zerfiel die Truppe von Trainer Nuri Demir nach dem Seitenwechsel vollkommen in ihre Einzelteile.
Zur Halbzeit stand es gerade einmal 1:0 für die Gäste. Eico Westphal hatte nach 25 Minuten den Bann gebrochen und ein Zuspiel von Rohollah Rohpawar mühelos zur Führung verwerten können. Vorher und bis zur Pause fehlte den Gästen die nötige Entschlossenheit im Abschluss bei mehreren sehr guten Gelegenheiten, wobei zum einen Camlicas Torwart Sascha Schulz Schlimmeres verhinderte und die Gastgeber zum anderen kämpferisch zu überzeugen wussten.
Anfang der zweiten Halbzeit ließen Daniel Peric und Timm Thau zwei weitere Hochkaräter liegen (46./50.) und hätten um ein Haar den Ausgleich durch Kujo Tokovic hinnehmen müssen, der einen aus dem rechten Halbfeld getretenen Freistoß knapp am langen Pfosten vobei setzte (51.). Doch nach dem Schenefelder 2:0 durch Timm Tau in der 62. Minute brachen bei den Hausherren alle Dämme. Blau-Weiß 96 zeigte von da an herrlichen Kombinationsfußball gegen sich völlig aufgebende Camlica Genclik Akteure, die immer wieder über die Flügel ausgehebelt wurden.
So fielen bis zum Schlusspfiff des souverän leitenden Schiedsrichters Markus von Glischinski (vom SC Eilbek) noch neun weitere Treffer zwischen Minute 66 und 90. Hierfür verantwortlich zeichneten je zweimal Tau, Can Ünlü sowie Kevin Fölsch und mit je einem Tor Rohpawar, Robin Schmidt und Adrian Wegner.
Auch wenn es noch ein wenig früh für Prognosen zu sein scheint, darf festgehalten werden, dass Blau-Weiss 96 mit Sicherheit eine Bereicherung in der Landesliga ist. Drei Siege aus vier Spielen für die Truppe von Trainer Selcuk Turan sind schon einmal eine Hausnummer.
Wie und ob es mit Camlica weitergeht, wird die nahe Zukunft zeigen.
hvp