Indem der FC Elmshorn am vergangenen Freitagabend in der ersten Runde des Lotto-Pokals mit 6:2 gegen Blau-Weiß 96 Schenefeld gewann, gab es zwischen diesen beiden Teams zum vierten Mal in Folge und zum fünften Mal in den letzten sechs Duellen ein klares Ergebnis. Im Kampf um Bezirksliga-Punkte hatten die Krückaustädter in der vergangenen Saison nämlich sogar einen 8:0-Kantersieg gefeiert gegen die Schenefelder, die dafür ihre jüngsten drei Heimspiele gegen den FCE mit 7:3, 7:1 und 7:0 gewonnen hatten.
Neben dem Einzug in die zweite Pokal-Runde und der Erkenntnis, dass ein Liga-Konkurrent klar bezwungen wurde, konnten sich die FCE-Anhänger auch darüber freuen, dass ihr Coach Seyhmus Atug sich nach der Pause selbst einwechselte und damit sein erstes Pflichtspiel für die Elmshorner absolvierte. "Ja, er wird in dieser Saison als Spielertrainer fungieren", lüftete Uwe Wölm, Team-Manager und Vizepräsident des FCE, anschließend gegenüber SportNord das Geheimnis um die zukünftige Rolle von Atug, der im Januar 2023 das Traineramt am Ramskamp von Feyyaz KIlic übernommen hatte.
Neben Wölm ("Mit Dennis Usadel und Junior Isaac Ngole haben wir in den letzten Jahren keine guten Erfahrungen mit dem Modell Spielertrainer gemacht.") hatte ursprünglich auch Atug selbst Vorbehalte gegen diese Doppelfunktion gehabt. "Es wäre schwierig, wenn ich vorab Fehler anspreche und meine Spieler für falsche Entscheidungen kritisiere, um es dann selbst nicht besser zu machen", hatte der Verteidiger im Winter zu bedenken gegeben. Nun setzte sich bei dem 31-Jährigen aber die Erkenntnis durch, dass er "die Mannschaft auch auf dem Feld weiterbringen kann", wie Wölm es ausdrückte.
Und nach dem Ende seines Spielerengagements beim Hansa-Landesligisten ASV Hamburg, für den Atug anderthalb Jahre lang aktiv war, liegt seine Spielberechtigung seit dem 1. Juli beim FCE. "Mit seiner Erfahrung tut er uns natürlich auch als Spieler gut", erklärte Wölm angesichts der Tatsache, dass Atug auf klassenhöhere Stationen beim Wandsbeker TSV Concordia, VfL Lohbrügge, Altona 93, FC Teutonia 05, TuS Dassendorf, KFC Uerdingen 05, Lüneburger SK Hansa, FC Bergedorf 85, Karlsruher SC II und Oststeinbeker SV zurückblickt.
Insgesamt sieht Wölm seine Mannschaft "gut im Soll". Zwar gelang es nicht, den angepeilten 25-Mann-Kader auf die Beine zu stellen: "Wir haben jetzt 23 Spieler, weil sich einige Dinge zerschlagen haben - aber dadurch, dass wir nicht den Weg mit Geld gehen wollen, ist es eben mitunter schwierig, Neuzugänge zu verpflichten", so Wölm, der klarstellte: "Die neuen Spieler, die wir geholt haben, sollten auch wirklich Verstärkungen sein und keine Ergänzungen, um den Kader zu füllen." Nun fiebern die Elmshorner dem am Sonntag, 4. August anstehenden, ersten Punktspiel bei Grün-Weiß Eimsbüttel (Anpfiff: 15 Uhr/Tiefenstaaken) entgegen.
(Johannes Speckner)