
„Es ist immerhin noch besser, wenn ein 52-Jähriger das Tor hütet, als wenn ich es mit meinen 60 Jahren gemacht hätte.“ So erklärte Trainer Carsten Hlede, der mangels etatmäßigem Keeper zwischenzeitlich schon erwogen hatte, selbst den Posten zwischen den Pfosten des Hetlinger MTV II zu übernehmen, weshalb letztlich Andreas Pidde das Gehäuse hütete. So spielte der 52-Jährige erstmals mit seinem Sohn Markus Pidde, der als rechter Außenverteidiger agierte, zusammen ‒ und gemeinsam konnten sie sich am Sonntag im Derby der A-Kreisklasse 6 über einen 4:2-Sieg beim SC Cosmos Wedel II freuen.
In der Anfangsphase ließen die Hetlinger den Ball laut Hlede „gut laufen“ und Cem Ayik köpfte eine Freistoßflanke von Ufuk Mutlu zum frühen 0:1 ein (3. Minute). „In der Folge fehlte uns leider die nötige Laufbereitschaft“, sagte Hlede, der zudem kritisch anmerkte, dass sein Team „zwei extrem ärgerliche Gegentore kassiert“ habe. Nach dem 1:1, das die „Cosmonauten“ nach einem Freistoß erzielten (25.), rettete HMTV-Verteidiger Alexander Maaß einmal auf der eigenen Torlinie. Doch dann wurde Andreas Pidde von Cosmos-Kapitän Timo Johannsen von halblinks aus sehenswert zum 2:1 überlupft (38.). „Zum Glück ist uns der postwendende Ausgleich gelungen“, sagte Hlede. Nach einem langen Freistoß von Mutlu nahm Savas Ayik den Ball mit dem ersten Kontakt perfekt mit und versenkte ihn mit dem zweiten zum 2:2 (40.). „Genau so will ich es sehen“, lobte Hlede, der sich von seinen Schützlingen „schnellere und häufigere Torabschlüsse wünscht“.
Kurz nach der Pause sah der Hetlinger Spielmacher Jonas Wernstedt die Rote Karte, weil er sich, nachdem er gefoult worden war, auf ein Wortgefecht mit seinem Gegenspieler einließ (55.). „In Unterzahl haben wir stark gekämpft“, lobte Hlede. Und dies wurde belohnt: Nach einem weiteren Mutlu-Pass traf der eingewechselte Bedirhan Alimoglu zum 2:3 (75.). Und als Agbegnanou Kokou Risto Logo, der ebenfalls eingewechselt worden war, im Cosmos-Strafraum gefoult wurde, verwandelte der dreifache Vorlagengeber Mutlu den fälligen Elfmeter zum 4:2-Endstand (90.).