Landesliga Hammonia: TuRa in der „Remis-Falle“


TuRa Harksheide steckt in der „Remis-Falle“ fest: Am Freitagabend trennte sich das Team von TuRa-Trainer Marcus Fürstenberg vom TSV Uetersen mit einem 2:2-Unentschieden, was für die Harksheider im 17. Saisonspiel in der Landesliga Hammonia bereits die siebte Punkteteilung bedeutete. Dabei sahen die Zuschauer im „collatz+schwartz-Sportpark“ am Exerzierplatz zwei komplett unterschiedliche Halbzeiten. Zunächst hatten die Hausherren klare Vorteile und legten früh zwei Tore vor. Als gerade einmal drei Minuten gespielt waren, kombinierten sie sich über rechts in den Rücken der TSV-Abwehr und einen Pass von Deniz Türkoglu verwertete Benedikt Neumann-Schirmbeck zum 1:0.

Und nur drei weitere Minuten später gelang Burak Bayram, der in Wedel lebt, in Schnelsen arbeitet und seit einem halben Jahr für Harksheide kickt, nach einem schönen Diagonalpass von Edward Haustein das 2:0. Danach hatten die Harksheider weiterhin klare Vorteile. „Wir konnten froh sein, dass wir zur Pause nicht höher zurückgelegen haben“, gab TSV-Trainer Peter Ehlers zu. Obwohl der Auftritt der Rosenstädter im ersten Durchgang laut Peter Ehlers „katastrophal“ war, hatten sie auch noch zwei gute Chancen, um zum Anschlusstreffer zu kommen. Marcel Jobmann scheiterte freistehend an seinem Bruder Patrick Jobmann, der das TuRa-Tor hütet (15.), dann strich ein Linksschuss von Jannick Prien knapp am Ziel vorbei (45.). Nach dem Seitenwechsel legten die Gäste dann ihrerseits einen Traumstart in die zweite Halbzeit hin. Zwar hatten die Harksheider Anstoß, doch die Uetersener eroberten blitzschnell den Ball und kamen mit „einem richtig schönen Spielzug“ (Peter Ehlers) zum Anschlusstreffer: Mario Ehlers schickte Kevin Koyro steil und dessen Hereingabe verwertete Marcel Jobmann zum 2:1 (46.). Und in der 52. Minute kam es noch besser: Nach einer Linksflanke, die eigentlich zu lang geraten war, setzte Koyro stark gegen den in dieser Szene unbeholfen agierenden TuRa-Akteur Frederic Sarpong nach und spielte den Ball, kurz bevor dieser die Grundlinie überquerte, zurück nach innen. Dort schoss der eingewechselte Christian Kilb zum 2:2 ein.

Nach dieser erfolgreichen Aufholjagd hatten die Uetersener Oberwasser und mehrere Chancen, die Partie komplett zu ihren Gunsten zu drehen. Marcel Jobmann scheiterte von halblinks an seinem Bruder und setzte den Abpraller ins Außennetz (54.), dann köpfte er mittig genau auf Patrick Jobmann (68.). Prien zielte erst von rechts am kurzen Eck vorbei (77.) und dann mittig genau auf den Keeper (83.), an dem in der Schlussminute bei der letzten und zugleich besten Chance zum Siegtreffer auch Florian Blaedtke hängen blieb: Nach Priens perfektem Steilpass schoss der erfahrenste Uetersener nicht früh genug und prallte dann mit Patrick Jobmann zusammen, der nach kurzer Behandlung, bei der sich auch sein Bruder um ihn kümmerte, aber weiterspielen konnte. Auch die Harksheider hätten noch zum Siegtor kommen können, doch Sarpong traf nur den linken Innenpfosten (67.). Kilb sagte nach dem Spiel: „Bei den Ersten Herren treffe ich immer!“ Wahre Worte, denn auch bei seinem letzten Einsatz bei der Uetersener Liga-Mannschaft hatte der Stürmer, der ansonsten für die TSV-Reserve kickt, getroffen: Dies war vor knapp zwei Jahren am 15. Dezember 2013 im Oddset-Pokal-Achtelfinale gegen Altona 93 ebenfalls als „Joker“ (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Am kommenden Sonnabend, 19. Dezember geht es wieder im Pokal-Achtelfinale gegen Altona ‒ vielleicht ja wieder mit einem Kilb-Tor ...

Peter Ehlers hatte seine eigentliche Start-Elf vor dem Anpfiff noch einmal ändern müssen. Weil Maik Stahnke beim Warmmachen eine Zerrung erlitt, begann Marcel Jobmann ‒ und schoss bekanntlich kurz nach der Pause das 1:2. Nach 32 Minuten nahm der TSV-Trainer dann den ersten Spielerwechsel vor und brachte Kilb, der später das 2:2 erzielte. Zuvor war es zwischen dem Coach und Eddy-Morton Enderle zu einem verbalen Disput gekommen. Glück für die Uetersener, dass Schiedsrichter Malte Jonas (vom Meiendorfer SV) die Äußerung des Mittelfeldspielers, der sich in der Wortwahl vergriff, nicht mit einem Platzverweis ahndete. Schon in der Vergangenheit hatte es einige Dissonanzen zwischen Eddy-Morton Enderle und Peter Ehlers gegeben. Auf die Frage, wie es nach dem neuerlichen Eklat weitergehen würde, entgegnete der Trainer: „Das werden wir in der Woche sehen!“ Erfreut sah Peter Ehlers, dass sich sein Team „nach einer katastrophalen ersten Hälfte deutlich steigerte“, und urteilte: „Wir haben im zweiten Durchgang mehr investiert ‒ schade, dass es nicht noch zum Sieg gereicht hat!“

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