Bezirksliga West: TBS müht sich zum Nachholspiel-Sieg

Das wichtige 1:1 für TBS Pinneberg schoss William Wachowski (rechts), hier im Duell mit dem Wedeler Frederik Konstantin Abing.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Gegen den SV Lurup (2:7) hatte der SC Cosmos Wedel am Sonntag ebenso sieben Gegentore kassiert wie am 9. Oktober gegen den TuS Osdorf II, wobei die letztgenannte Partie wegen einer schweren Verletzung bereits nach 40 Minuten beim Stand von 0:7 abgebrochen worden war. „Wenn uns früh das 1:0 gelungen wäre, hätten wir auch einen deutlichen Sieg errungen“, vermutete Caglar Cot, Vorsitzender von TBS Pinneberg. Weil ein solcher Treffer aber eben nicht fallen wollte, mühten sich die Kreisstädter am Mittwochabend im Nachholspiel der Bezirksliga West gegen die „Cosmonauten“ zu einem 3:1-Erfolg.

Zur Erinnerung: Die eigentlich für den 14. August geplante Partie war an jenem dritten Spieltag auf Wunsch der Gäste kurzfristig abgesetzt worden, weil sie seinerzeit unter zahlreichen krankheits- und verletzungsbedingten Ausfällen litten. Da der Rasenplatz an der Müssentwiete nicht über Flutlicht verfügt, musste auf dem danebenliegenden Grandplatz der Ball rollen. „Und obwohl wir dort auch trainieren, haben wir uns mit dem Untergrund sehr schwer getan“, gab TBS-Co-Trainer Michael Pelster zu. Auch Berkay Kilinc, Chefcoach der Pinneberger, hatte speziell im ersten Durchgang „zu viele hektische Aktionen und hohe Bälle gesehen“, weshalb er seinen Schützlingen sagte: „Das haben wir gar nicht nötig – spielt ruhig und geduldig.“

Geduld zu bewahren wurde für die Pinneberger gegen das starke Abwehrbollwerk der „Cosmonauten“ noch schwerer, als die Gäste überraschend in Führung gingen: Felix Mühlich nutzte einen Querpass von Niklas Dieker (0:1/51. Minute). Zwei Zeigerumdrehungen später griff Schiedsrichter Lasse Arne Hintze (vom SC Egenbüttel) entscheidend in die Partie ein: Der 18-Jährige, der bis dahin tadellos gepfiffen hatte, zeigte Cosmos-Akteur Steffen Stooß für dessen Foul an Adrian Sousa die Rote Karte. Neben vielen Zuschauern, die beste Sicht auf die Szene hatten, nannte auch Pelster diese Entscheidung „überzogen“: Da es kein grobes Foul und nahe der Außenlinie auch keine Notbremse war, hätten „die Gelbe Karte und die Empfehlung, sich auswechseln zu lassen, als Strafe genügt“, fand der TBS-Assistenztrainer.

Wie die Partie ausgegangen wäre, wenn es Referee Hintze bei einer Verwarnung belassen hätte, ist spekulativ. Sicher ist, dass die Hausherren in Überzahl schnell zum Ausgleich kamen: Mark Hinze, der in der Pause eingewechselt worden war, passte zu William Wachowski, der noch ein paar Schritte mit dem Ball nach vorne marschierte und ihn dann aus 18 Metern so traf, dass er flach links im Netz zappelte (63.). Nur vier Zeigerumdrehungen später schlug Mark Hinze einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld auf den langen Pfosten, wo Francis Amponsah zum Kopfball kam, den der Wedeler Viktor Terplin kurz vor der eigenen Torlinie mit seiner Hand abwehrte. Dass der Unparteiische nun erneut den roten Karton zückte, war ebenso unstrittig wie der Elfmeter, den Adrian Sousa flach links verwandelte – Cosmos-Keeper Leo-Cedric Burmeister blieb stehen (67.).

Obwohl sich die nun nur noch acht Feldspieler der „Cosmonauten“ nach Kräften wehrten und auch der gelernte Stürmer Mühlich in der Abwehr aushalf, hatten die Pinneberger naturgemäß ein klares Übergewicht. Dies drückte sich auch im Ergebnis aus, als Joel Weiß sich halblinks gegen den eingewechselten Finn Körbelin behauptete, den Ball über den herauseilenden Burmeister hinweghob und ihn im Nachsetzen noch aus wenigen Zentimetern Entfernung über die Linie schoss, die er aber auch ohne dieses Zutun überquert hätte (78.). Bei weiteren Chancen von Ilyas Afsin und Wachowski wäre ein noch höheres Ergebnis möglich gewesen. Unabhängig vom 3:1-Endstand für das TBS-Team entgegnete Cosmos-Coach Chris Coskunmeric der Bitte um einen Satz zum Spiel kurz und knapp, sich „nicht mehr in den Medien äußern zu wollen“.

(Johannes Speckner)

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