Bezirksliga West: Der zweite späte SVE-Sieg

Dass der Eidelstedter Sina Bonab (Mitte) den Ball hier an den Egenbütteler Daniel Caniera (links) verlor, blieb folgenlos.
(Foto-Credit: Johannes Speckner)

Das Glück, das dem SV Eidelstedt an den ersten fünf Spieltagen – drei Niederlagen und zwei Unentschieden – noch fehlte, scheint an den Furtweg zurückgekehrt zu sein. Wie schon am 4. September im Auftritt beim VfL Pinneberg, so kamen die Eidelstedter auch am Sonntag gegen den SC Egenbüttel in der Nachspielzeit zum 2:1-Siegtreffer.

Dagegen haben die Rellinger das Pech weiter gepachtet – nicht nur, was Verletzungen angeht, sondern auch in ihren Partien. „Wir hatten fünf, sechs klare Chancen, um selbst in Führung zu gehen“, haderte SCE-Coach Jörg Repenning, der zu dem Schluss kam: „Scheinbar hat sich alles gegen uns verschworen.“ Denn nachdem Gäste-Kapitän Paul Jürs und Jonas Karkow mehrere gute Gelegenheiten vergeben hatten, brachte Tim Ole Brandis stattdessen die Hausherren in Front (49.).

Daraufhin wurde bei den Egenbüttelern Kevin Nehls eingewechselt, der sich als belebendes Element erwies. Eine Linksflanke von Fabio Stehn verpasste er aber hauchdünn, dann wurde er nach einem Jürs-Pass von Schiedsrichter Hasan Olgun (TBS Pinneberg) wegen einer Abseitsstellung zurückgepfiffen. Und als ein Nehls-Schuss noch abgefälscht wurde, fing SVE-Torwart Jonas Latza den Ball. Kurz vor Ultimo wurde der Eidelstedter Sina Bonab quasi zum „zwölften Egenbütteler“, als er so lange mit dem Ball im eigenen Strafraum herumdribbelte, bis ihm Daniel Caniera das Spielgerät abnahm und von rechts aus spitzem Winkel nur knapp am kurzen Eck vorbeizielte.

In der Nachspielzeit erreichte die Dramaturgie ihren Höhepunkt. Zunächst köpfte SCE-Verteidiger Simon Feldgen, der schon beim vorherigen 2:1-Sieg gegen den Hetlinger MTV einen Doppelpack geschnürt hatte, einen von rechts kommenden Eckstoß zum 1:1 ein. Daraufhin wollten die Gäste mehr: Kay Zander jagte die Kugel von halbrechts aus klar vorbei, Fynn-Niklas Thies verpasste eine Linksflanke hauchdünn und Feldgen schoss rechts vorbei, ehe Stehn eine aus dem rechten Halbfeld kommende Hereingabe am langen Pfosten vorbeiköpfte. Stattdessen jubelten die Hausherren, als Leslie Simon Nyarko von halbrechts aus zum 2:1-Sieg einschoss (94.). Da Nyarko erst in der 90. Minute eingewechselt worden war, glänzte er somit als erfolgreicher Kurzarbeiter.

(Johannes Speckner)

 Redaktion
Redaktion Artikel