
Am Sonntag wurde in der B-Kreisklasse 3 die Partie des neunten Spieltages zwischen den Sportfreunden Pinneberg II (Vorletzter mit vier Zählern) und dem 1. Rellinger FC 2010 (siebter Platz, 13 Punkte) beim Stand von 1:3 von Schiedsrichter Julian Friedrich Kelle (von der SV Halstenbek-Rellingen) kurz vor ihrem eigentlichen Ende abgebrochen. Zuvor hatte es auf dem Rasenplatz an der Pinneberger Müssentwiete zwei Rote Karten gegen die Reserve von „Sporti“ sowie zahlreiche Tritte und unschöne Szenen gegeben.
Auf der facebook-Seite des Rellinger FC wurde am Montag folgende Stellungnahme veröffentlicht:
„Wo an dieser Stelle normalerweise ein spaßiger und informativer Spielbericht kommt, beschreiben wir einen der schwärzesten Tage der RFC Geschichte.
Es ist gestern auf dem Spielfeld leider zu unschönen Szenen gekommen, die mit Fußball nichts zu tun haben sollten. Beim Stand von 3:1 für uns und zwei roten Karten für die Sportfreunde Pinneberg II entlud sich der Frust leider in Gewalt.
Was war zuvor geschehen? Sehr früh wurde von Seiten des Gegners sehr viel Aggressivität ins Spiel hineingetragen. Unschöner Höhepunkt der ersten Halbzeit war hier die erste rote Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung. Die zweite rote Karte bekam Sporti für ein unsportliches Handspiel auf der Torlinie. Den fälligen Elfmeter konnte Ender Simsek nach zweimaliger Wiederholung (Spieler sind zu früh in den Strafraum gelaufen) verwandeln. Von da an war die Stimmung extrem aufgeheizt und geradezu vergiftet. Dazu kam, dass von der ersten Hälfte an unser Stürmer Peyman Qasemi immer häufiger und härter von den gegnerischen Spielern angegangen wurde. Dabei spielte es keine Rolle, ob Peyman in Ballnähe war oder nicht. Man hatte sich regelrecht auf ihn eingeschossen.
Es lief mittlerweile die 80. Minute und abseits des Balls wurde unser Stürmer Peyman wieder getreten. Dieses Mal schien es so, als ob der Schiedsrichter es gesehen hatte und er unterbrach das Spiel. Der Sporti-Torwart, der bereits in der ersten Halbzeit Gelb gesehen hatte und von drei Mitspielern zurückgehalten wurde, stürmte nun auf den am Boden liegenden Peyman zu und ging ihn an. Einige seiner Mannschaftskollegen taten es ihm gleich. Die Rellinger Mannschaft versuchte sich schützend vor ihren Spieler zu stellen und bekam ebenfalls Tritte und Schläge ab. Man versuchte sich zu verteidigen. Es kam zu Rudelbildungen. Inwieweit RFC-Spieler anschließend an irgendeiner Form von Gewalt beteiligt waren oder auch nicht, wird von uns geprüft und konsequent geahndet.
Erst nachdem Spieler der Ersten Mannschaft von Sportfreunde Pinneberg mit hinzukamen, beruhigte sich die Situation wieder. Dafür wollen wir uns an dieser Stelle noch einmal bedanken. Auch bedanken wollen wir uns bei einem Teil der Sporti-Mannschaft, die ebenfalls versucht hat, ihre Aggressoren zurückzuhalten und sich mehrfach für das Verhalten entschuldigten. Besonders hervorzuheben ist auch der junge Schiedsrichter, der trotz seines Alters mit der Situation sehr souverän umgegangen ist.
Wir, der Rellinger FC, verurteilen jede Gewalt und werden in den kommenden Tagen das heute Geschehene aufarbeiten. Wir hoffen, dass die Sportfreunde Pinneberg es uns mit ihrem integrativen Projekt (SP II) gleichtun. Wir glauben auch weiterhin, dass Fußball einen großen Teil zur Integration beitragen kann und bedauern die Geschehnisse sehr.
Euer RFC“