Nach zuvor zwei Zu-Null-Siegen und daheim sogar drei Triumphen hintereinander musste sich Blau-Weiß 96 Schenefeld am Sonntag etwas überraschend dem Neuling Heidgrabener SV mit 0:2 geschlagen geben. Zwar hatte die Elf von 96-Coach Mathias Timm optisch klare Vorteile, doch machte sie aus ihrer Überlegenheit nichts Zählbares. Und so konnte sich HSV-Trainer Ove Hinrichsen über eine gelungene Wiedergutmachung für die am Vorwochenende gegen den SC Sternschanze II erlittene, heftige 1:6-Heimpleite freuen: „Dieser Sieg war so vielleicht nicht unbedingt zu erwarten, aber mein Mannschaft hat die Reaktion gezeigt, auf die ich nach einer guten Trainings-Woche gehofft hatte.“
Auf dem Kunstrasenplatz im Stadion Achter de Weiden gingen die Gäste nach zehn ausgeglichenen Anfangsminuten in Führung: Tobias Burk eroberte einen zweiten Ball und passte flach in die Mitte, wo HSV-Kapitän Fabian Doell, der aufgrund eines vorherigen Eckstoßes noch im 96-Strafraum war, aus der Drehung zum 0:1 einschoss. „Danach war es vor allem ein Spiel zwischen den Strafräumen“, sagte Hinrichsen mit Verweis darauf, dass die Schenefelder „zwar überlegen gewesen, aber kaum torgefährlich geworden“ seien. Nach einer guten halben Stunde schnupperte die Heim-Elf aber am 1:1, als René Müller nach einem lang geschlagenen Freistoß per Kopf die Latte traf und Lennart Klages den Abpraller über den Querbalken hinweg nickte (32.).
Hatten die Gäste ihre Konter im ersten Durchgang nicht gut ausgespielt, so gelang ihnen gleich nach der Pause ein Blitz-Tor: Doell fing im Mittelfeld einen Ball ab und passte ihn in den Lauf von Philippe Schümann, der noch zwei 96-Akteure stehen ließ und dann von links zum 0:2 in das lange Eck einschoss (48.). „In der Folge haben die Schenefelder sehr starken Druck aufgebaut“, gab Hinrichsen zu. Einen weiteren Müller-Kopfball klärte Burk auf der eigenen Torlinie (61.), ehe HSV-Keeper Krystof Barth per Fußabwehr gegen Knut Asmussen rettete (62.). Als jener Asmussen den Ball aus fünf Metern in den Fangzaun jagte (81.), wähnte sich Hinrichsen langsam auf der sicheren Seite: „Da habe ich gedacht, dass unser Tor heute offensichtlich vernagelt ist“, sagte der 47-Jährige.
Bei einem Gäste-Konter hätte Philippe Schümann sogar noch das 0:3 nachlegen können, doch er zielte freistehend von halblinks aus am kurzen Eck vorbei (88.). So blieb es bis zum Abpfiff beim 0:2 und Hinrichsen urteilte: „Wir haben aus weniger Möglichkeiten mehr gemacht als die Schenefelder und aufgrund dieser Effektivität sowie unserer stabilen Abwehr verdient gewonnen.“ Dagegen verpassten die Schenefelder die Chance, die erste Saison-Niederlage des SV Lurup (1:2 beim FC Roland Wedel) zu nutzen, um bis auf fünf Punkte an die nun zweitplatzierten Luruper heranzurücken ‒ stattdessen fielen sie hinter die Roländer auf den vierten Rang zurück.