
Das 2:2-Unentschieden, das es am Sonntagnachmittag am Saseler Parkweg gab, hatte gleich mehrere Sieger. Diese waren aber nicht direkt am Spiel beteiligt ‒ denn über das 2:2-Unentschieden zwischen dem TSV Sasel und dem TSV Uetersen freuten sich nur die Teams, die im Klassement der Landesliga Hammonia vor Sasel und Uetersen stehen. „Beide Mannschaften hätten gewinnen müssen, um weiterhin auf den Aufstieg hoffen zu können“, vermutete der Uetersener Trainer Peter Ehlers, der bei nun elf Zählern Rückstand auf den Spitzenreiter SV Lurup sowie sechs Punkten hinter dem Tabellen-Zweiten TuRa Harksheide zu dem Schluss kam: „Jetzt geht es für uns nur noch um die Plätze vier bis sechs!“
Bis kurz vor dem Abpfiff schienen die Rosenstädter noch auf dem besten Weg zu sein, mit einem 2:1-Sieg ihre Minimalchance zumindest auf die Vizemeisterschaft zu wahren. Doch dann kam die Schlussminute: Der Uetersener Philipp Ehlers, der nach sechswöchiger Verletzungspause erstmals wieder eingewechselt wurde, versäumte es, einen Ball im Mittelfeld richtig zu klären. Daraus resultierte ein Freistoß für die Saseler, der schnell ausgeführt wurde: Sirlord Conteh hatte links im Gäste-Strafraum freie Bahn und spitzelte den Ball am herausstürzenden Torwart Timo Herrmann vorbei in die Mitte, wo Kevin Göde das Spielgerät nur noch zum 2:2 ins verwaiste Gehäuse drücken musste. „Dieser Querpass war der kleine, aber feine Unterschied“, sagte Peter Ehlers mit Verweis darauf, dass es sein Spieler Raphael Friederich eine Viertelstunde zuvor bei einem Uetersener Konter versäumt hatte, den Ball in die Mitte zum mitgelaufenen Till Mosler oder zum ebenfalls lauernden Kirill Shmakov zu legen. Stattdessen hatte Friederich von rechts aus selbst das lange Eck anvisiert, aber knapp am Pfosten vorbei geschossen (77.). Dies war nur eine von mehreren guten Gelegenheiten, die die Uetersener vergaben.
Die Saseler waren früh in Führung gegangen, als Mazlum Oguz einen schönen Spielzug mit dem 1:0 abschloss (11.). Exakt 40 Sekunden später gab es einen Elfmeter für die Gäste. Mosler war im Strafraum klar gefoult worden ‒ dass der Saseler Verteidiger dafür nur die Gelbe und nicht die Rote Karte bekam, fand Peter Ehlers „verwunderlich, weil Mosler frei vor dem Tor stand“. Den Strafstoß verwandelte Maik Stahnke, der eine starke Leistung zeigte, zum 1:1. Jannek Laut (38.) und Christian Förster (48.) schossen anschließend freistehend nur den Saseler Torwart Bernd Kruschewski an. In der 56. Minute gingen die Rosenstädter aber in Führung, als Förster einen Eckstoß kurz auf Stahnke spielte, der den Ball an den zweiten Pfosten hob, wo Mats Lennart Enderle freistehend zum 1:2 einköpfte. „Wir haben es leider verpasst, den Sack zuzumachen“, ärgerte sich der Uetersener Liga-Manager Oliver Engl. „So spät den Ausgleich zu kassieren, ist immer sehr ärgerlich ‒ außerdem hatten wir die besseren Torchancen“, sagte Peter Ehlers, der allerdings auch einräumte: „Die Saseler haben eine gute Mannschaft und in der letzten halben Stunde viel Druck aufgebaut!“