
Zur inoffiziellen Herbstmeisterschaft langte es für den Aufstiegsaspiranten TuS Berne zwar nicht, denn diese holten sich die Überflieger der laufenden Saison vom SV Bergstedt, die mit 3:0 gegen den TSC Wellingsbüttel gewannen, aber das 1:0 über den Niendorfer TSV III änderte nichts an der hervorragenden Ausgangsposition des TuS, der nun mit einem Zähler Abstand Platz zwei einnimmt.
Im Spiel gegen die Dritte aus Niendorf war die Elf von Trainer Frank Neben im ersten Spielabschnitt zwar haushoch überlegen, nutzte dabei aber einige hochkarätigen Torgelegenheiten nicht. Maik Rubbert verfehlte nach 11 Minuten mit einem Freistoß aus 18 Metern das Ziel nur denkbar knapp. Sascha Tracht lupfte den Ball links im Strafraum der Gäste technisch fein über den herauseilenden Keeper Henning von Holdt hinweg, traf dabei aber nur den Querbalken (22.). Dann war es Goalgetter Tom Wohlers, der aus sechs Metern querlegte statt selber den Abschluss zu suchen (26.) und nach einer Rechtsflanke von Wohlers stieg Maik Rubbert hoch und setzte den Ball an den linken Innenpfosten (33.). Ansonsten knieten sich die Gäste mit viel Leidenschaft gegen die phasenweise wirklich gut kombinierenden Hausherren in ihre Defensivarbeit, traten allerdings vorne, abgesehen von wenigen Nadelstichen, so gut wie gar nicht in Erscheinung. Ohne die verletzten Matthias Köhler, Sebastian Ottma und den diesmal privat verhinderte Bo Jannik Gehrke litt das Niendorfer Angriffsspiel doch gewaltig.
Die Hausherren begannen, wie zu erwarten, auch die zweiten 45 Minuten auch mit Dampf und Offensive, vernachlässigten dabei aber bei Ballverlust ab und zu den Rückwärtsgang. So kam es nach 56 Minuten um ein Haar zum Gegentor, das Philip Bracker wenige Meter vor dem Tor auf den Füßen hatte, aber dabei den Ball nicht richtig traf und so die erste echte Torchance der Gäste ausließ. In der Folge viel Ballbesitz für Berne, aber kurz vor dem Niendorfer Strafraum fehlte häufig die letzte Konsequenz, Dribblings gingen verloren oder der finale Pass in die Spitze geriet zu lang und landete im Toraus. Nach 64 Minuten versuchte sich erstmals Bernes Nico Rosenfeld mit einem Freistoß aus 25 Metern, der dann aber knapp am rechten Pfosten vorbeiging. Kurz darauf tauchte Niendorfs Bracker noch einmal im gegnerischen Sechzehner auf, stellte aber den Torwart vor keinerlei Probleme (67.).
Je länger die Partie voranschritt, desto verkrampfter zeigte sich der Favorit gegen das Abwehrbollwerk der Gäste, die nicht mehr weit entfernt vor einem überraschenden Punktgewinn standen. Doch dann trat Nico Rosenfeld noch einmal zu einem Freistoß an. Diesmal waren es gut 30 Meter vor dem Tor. Kein Hindernis für den 20jährigen, der kurz anlief und dann satt flach an Freund und „Feind“ vorbei ins untere linke Toreck traf (86.). Sein dritter Saisontreffer sorgte für Riesenjubel bei den Hausherren, die so doch noch ihren 13. Sieg feiern durften, der natürlich hochverdient war, aber ihren Anhängern so einiges an Nerven gekostet hatte.
Aber auch Kompliment an Niendorf, das nach drei Siegen in Folge erstmals wieder ohne Punkte blieb, aber über 90 Minuten erneut wahren Teamgeist gezeigt hatte, ohne den die bisher stolzen 33 Punkte nicht möglich gewesen wären.
hvp