
Am Sonntag bot sich dem FC Teutonia 05 die Chance, mit einem Sieg beim FC Union Tornesch seine Meisterschaft in der Landesliga Hammonia so gut wie perfekt zu machen: Bei einem weiteren „Dreier“ hätte der Spitzenreiter nämlich nicht nur zwölf Punkte vor dem zweitplatzierten Hamburger SV III gelegen, sondern auch eine mindestens um 27 (!) Treffer bessere Tordifferenz aufgewiesen, was die HSV-Dritte in nur vier Partien wohl nicht mehr hätte wettmachen können.
Doch die Meisterfeier der Teutonen musste vertagt werden: Mit einem vor allem in dieser Deutlichkeit überraschenden 0:4 kassierte das Team von der Ottensener Kreuzkirche seine dritte Saison-Niederlage. In einer furiosen Anfangsphase besaßen die Tornescher in den ersten zehn Minuten bereits drei Torchancen: Ein Fernschuss von Björn Dohrn geriet allerdings zu schwach (4. Minute), dann fischte Teutonias Torwart Semir Svraka einen 20-Meter-Schuss von Serge Haag stark aus dem Winkel (6.). Und als Serge Haag nach einem Foul der Gäste an Jannek Laut vom Strafraumeck aus einen Freistoß trat, landeten sowohl Dohrns Kopfball als auch Jannek Lauts Nachschuss am Pfosten (10.). Da in der Folge auch die Gäste zwei aussichtsreiche Gelegenheiten besaßen (14., 16.), dabei aber jeweils nicht genau genug zielten, sprach FCU-Co-Trainer Sasa Mihajlovic von „einer hochklassigen Partie“ und lobte: „Beide Mannschaften haben mit sehr hohem Tempo gespielt.“ In der 24. Minute gingen die Hausherren in Führung: Jannick Prien passte einen Ball zu Jannek Laut, dessen Weiterleitung Dohrn dann veredelte, indem er Svraka sehenswert zum 1:0 überlupfte.
Beinahe hätte ein Eigentor von FCU-Verteidiger Cass Marcks den sofortigen Ausgleich bedeutet − doch Union-Keeper Christoph Richter war nach dem misslungenen Klärungsversuch seines Mitspielers blitzschnell im bedrohten Eck und verhinderte das 1:1 (25.). Kurz darauf fiel stattdessen das 2:0, als Serge Haag und Dohrn sich stark über die rechte Seite nach vorne kombinierten, wobei sie fünf Teutonen stehen ließen − und nach Serge Haags Querpass schoss Jannek Laut am langen Pfosten aus fünf Metern zum 2:0 ein (31.). „In der Schlussphase der ersten Halbzeit haben die Teutonen dann ordentlich Druck gemacht“, gestand Mihajlovic. Doch mit dem nötigen Glück sowie einem guten Christoph Richter retteten die Tornescher ihren 2:0-Vorsprung in die Pause und Mihajlovic lobte sein Team für „eine richtig gute erste Halbzeit“. Im zweiten Durchgang verteidigte die Heim-Elf stark, sie hatte aber auch selbst immer wieder gute Offensivszenen: Einen Freistoß von Serge Haag (53.) parierte Svraka, dann blieb Dohrn am herausstürzenden Torwart hängen (63.). Im Gegenzug wartete Teutonias Stefan Winkel zu lange mit seinem Torschuss und kam deshalb von halblinks aus nicht an Richter vorbei (62.).
In der 64. Minute legten die Tornescher das vorentscheidende 3:0 nach: Serge Haag bediente Dohrn, der von halblinks aus exakt ins lange Eck einschoss und zum Torjubel in die Arme seines Trainers Stefan Dösselmann stürmte. „Danach hat sich unser Gegner aufgegeben und wir haben den Ball gut laufen lassen“, berichtete Mihajlovic. Das 4:0 ging auf das Konto von Maik Stahnke, der aus 18 Metern flach rechts ganz genau Maß nahm (73.). In der Folge wäre sogar ein noch höherer Sieg für das Union-Team möglich gewesen − doch eine Direktabnahme des eingewechselten Till Mosler nach einer Rechtsflanke strich Zentimeter am kurzen Pfosten vorbei (82.). Mihajlovic war aber auch mit dem 4:0 „absolut zufrieden“ und attestierte seiner Elf „eine Weltklasse-Leistung“. Dass Mihajlovic bei den Torneschern in der ersten Halbzeit alleine an der Seitenlinie stand, lag übrigens daran, dass Dösselmann am Hamburger Marathon teilnahm. Mit seiner Zeit von 4:20 Stunden war der 46-Jährige nicht ganz zufrieden: „Eigentlich wollte ich unter vier Stunden bleiben.“ Umso mehr freute er sich darüber, dass sein Team eindrucksvoll Revanche für die 0:3-Hinspiel-Niederlage bei Teutonia (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) nahm.