
Antonio Venturini, der in diesem Sommer als Spielertrainer beim TSV Stellingen 88 einstieg und das Traineramt von Gabriel Tatides übernahm, darf mit dem Traditionsverein im Klassement der A-Kreisklasse 6 langsam, aber sicher nach oben schauen. Am Sonntag feierten die Stellinger nämlich einen 7:1-Kantersieg beim Heidgrabener SV II und weisen nun nach fünf Partien passable zehn Punkte auf, was den fünften Tabellenplatz bedeutet. Kurios: Die 88ziger sind exakt punkt- und torgleich mit dem TuS Osdorf III, der mit einem 3:0-Sieg gegen den Tabellen-Zweiten Holsatia/Elmshorner MTV II dafür sorgte, dass die Spitzengruppe enger zusammenrückt.
Der Stellinger Kapitän Senaid Gashi hatte Glück, nicht früh vom Platz zu fliegen: Als er den Heidgrabener Andre Herzig, der einem langen, hohen Pass von Daniel Schippmann hinterherlief, mit seinem Knie und Oberschenkel im Gesicht und am Hals traf, beließ es Schiedsrichter Jörn Jacobsen (vom VfL Pinneberg), dessen Sohn Jesse einst für die Heidgrabener Liga-Mannschaft kickte, bei einer Gelben Karte. Herzig ging benommen zu Boden, spielte aber nach einer kurzen Behandlungspause weiter ‒ und hielt 90 Minuten durch. Dann überzeugten die Gäste mit ihrer Schnelligkeit und Zielstrebigkeit: Mathias Schnoor (14.), Romano Steinbach (16.) sowie Okan Köksal (20.) sorgten innerhalb von sieben Minuten für eine 0:3-Führung. Nach einer guten halben Stunde gab es nach einem Foul an Fabian Henninger einen Elfmeter für die Hausherren, den Mark Simon zum 1:3 verwandelte (35.). Doch noch vor der Pause folgten zwei weitere Gäste-Treffer durch Sascha Wegner (41.) und Schnoor (45.). „Es war ein desolater Auftritt von uns“, gab der Heidgrabener Mittelfeldmann Daniel Schippmann zu und präzisierte: „Vor dem Spiel hatten wir uns auf Augenhöhe mit den Stellingern gewähnt.“ Die Realität sah anders aus, und so legten Antonio Venturini (54.) sowie erneut Steinbach(65.) im zweiten Durchgang, der deutlich ärmer an Tempo war, noch zwei weitere Tore für die Gäste nach.