
Nach der 1:4-Pleite im Landesliga-Hammonia-Topspiel beim HEBC sowie dem Aus in der Vierten Runde des Oddset-Pokals (0:2 gegen den Hamburger Oberligisten FC Türkiye; SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) kassierte die SV Halstenbek-Rellingen am Sonntag ihre dritte Niederlage in Folge: Gegen den FC Union Tornesch hatte sie mit 0:1 das Nachsehen. Auf der anschließenden Pressekonferenz nannten sowohl HR-Trainer Heiko Barthel als auch FCU-Coach Stefan Dösselmann das Ergebnis „verdient“. Dösselmann gab allerdings, dass das Kreis-Derby „kein schönes Spiel gewesen“ sei.
Auf dem Jacob-Thode-Platz wollten die Gäste eigentlich tief stehen und den Gegner kommen lassen ‒ doch die Heim-Elf operierte ihrerseits fast ausnahmslos mit langen Bällen. Bereits in der vierten Minute gab es die erste gute Chance für die Tornescher, die nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schnell umschalteten: Jan Dostal schoss dann aber selbst und zielte knapp am Pfosten vorbei, anstatt den in der Mitte freistehenden Dennis Beckmann zu bedienen. „In den folgenden zehn, 15 Minuten waren wir klar die bessere Mannschaft, ehe die Halstenbeker das Kommando übernahmen“, berichtete Dösselmann.
Kurz vor der Pause gingen die Gäste in Führung: Nach einem Ballgewinn fand Martin Schwabe im Zentrum Jannek Laut und dessen direkte Weiterleitung in die Schnittstelle der HR-Abwehr gelangte zu Beckmann, der unter HR-Keeper Patrick Jobmann hindurch zum 0:1 einschoss (42.). „Das war ein optimaler Zeitpunkt“, so Dösselmann. Gleich nach dem Wiederbeginn gab es für beide Teams eine Großchance: Zunächst traf der Halstenbeker Raffael Kamalow, der sich im Eins-gegen-Eins stark gegen Phillip Kuschka durchgesetzt hatte, den Pfosten (47.). Kurz darauf hatten die drei Tornescher Maik Stahnke, Bechmann sowie Serge Haag bei einem schnellen Gegenzug nur noch zwei HR-Spieler vor sich und Beckmann visierte das lange Eck an ‒ doch vom Innenpfosten sprang der Ball zurück in das Feld (51.).
So stark Beckmann spielte, so unbedacht war seine Aktion in der 60. Minute, als er sich, obwohl er bereits mit „Gelb“ vorverwarnt war, vor Patrick Jobmann stellte, der schnell einen Abschlag ausführen wollte ‒ wofür Schiedsrichter Andre Rosin (vom FC Elmshorn ihm zu Recht die Gelb-Rote Karte zeigte. „In Unterzahl haben wir bravourös verteidigt“, so Dösselmann, der zugab: „In der Schlussphase sind wir stark unter Druck geraten.“ Doch das Union-Team konnte mit Geschick und dem nötigen Quäntchen Glück alle Bälle, die in seinen Strafraum hineinflogen, verteidigen. „Es war wichtig, dass wir einmal gezeigt haben, wozu wir im Stande sind“, sagte Dösselmann, der sich nun auf das am Sonntag, 29. Oktober anstehende Derby gegen den FC Elmshorn freut. Am selben Tag gastiert Barthel mit HR beim FK Nikola Tesla.