Aufgrund der Generalabsage des Hamburger Fußball-Verbandes bleibt der Kunstrasen an der Baererstraße am Sonntag, 3. Dezember leer. Auch darüber hinaus wird der Platz auf der Trainerbank bei Heimspielen vom Harburger Türk-Sport nicht mehr von Onur Bodur besetzt werden: Die Türk-Sport-Verantwortlichen teilten am späten Donnerstagabend mit, dass sie sich von dem 34-Jährigen, seinem Trainerpartner Ayhan Capa (44), Torwart-Trainer Hasan Capa (37) sowie Fabian Fritz (25, Co-Trainer und Video-Analyst) getrennt haben.
Diese Trennung bestätigte auch Bodur gegenüber SportNord: „Ich bin mit sofortiger Wirkung nicht mehr Türk-Sport-Trainer“, so der 34-Jährige, der präzisierte: „Leider wurde mir am Dienstag aus persönlichen Gründen des Vorstandes nahegelegt, dass ich meine Position als Trainer aufgeben soll. Trotz vieler Bemühungen, Energie und Zeit, die mein Trainerteam und ich in diese Aufgabe gesteckt haben, sowie einem fast komplett neuen Kader, den wir mit harten Bemühungen vom Sommer an aufgebaut haben, hat dies dem Vorstand nicht genügt.“
In Erinnerung daran, dass die Harburger in der vergangenen Saison stets am Tabellenende herumgekrebst und dem Abstieg in die Kreisliga im Mai nur hauchdünn entgangen waren, fügte Bodur hinzu: „Wenn wir betrachten, wo wir zur selben Zeit in der letzten Saison standen und wo wir jetzt stehen, sind mein Trainerteam und ich der Ansicht, dass wir erfolgreich sind beziehungsweise waren.“ In Bezug auf das „vom Vorstand vorgegebene Ziel, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen“, sieht Bodur die Mannschaft „weiterhin im Soll“, auch wenn sie von ihren letzten sechs Aufgaben nur eine gewann.
Dass er nach lediglich einem Punkt aus den jüngsten vier Partien gehen musste, bedauerte Bodur ausdrücklich: „Leider reichen die insgesamt 27 Zähler, die wir in dieser Spielzeit schon eingefahren haben, nicht aus, um unsere Arbeit weiter fortzuführen.“ Dass die Harburger mit ihm zusammen auch Ayhan Capa, der seit Saisonbeginn sein gleichgestellter Trainerpartner war, Hasan Capa – die beiden Brüder trugen selbst lange Jahre das Türk-Sport-Trikot – und Fritz verliert, ruft bei Bodur, der seine Arbeit an der Baererstraße bereits im Sommer 2022 aufgenommen hatte, ebenfalls „großes Bedauern“ hervor.
Im Namen seines Trainerteams richtete Bodur folgende Worte an die Mannschaft: „Wir bedanken uns bei unseren Spielern und wünschen unserem Team weiterhin viel Glück.“ Abschließend äußerte Bodur bereits Gedanken, was die Zukunft angeht: „Unsere Blicke richten sich jetzt jedoch nach vorne und eventuell bietet sich für uns eine Chance, irgendwo gemeinsam neu durchstarten zu können.“
(Johannes Speckner)