Am Sonnabend klingelte das Telefon von Andree Otto. Am anderen Ende der Leitung war Melanie Molz, die als Kassenwartin dem Vorstand des Kummerfelder SV angehört – und am Ende des Telefonats stand eine „einvernehmliche Trennung“, wie Otto am Montag auf Nachfrage von SportNord berichtete. Im Frühjahr hatte sich Otto noch für einen Verbleib am Ossenpadd entschieden: „Unter der Bedingung, dass die Chemie mit dem neuen Liga-Trainer Dennis Griep stimmt“, wie der Wedeler damals betonte.
Weil Griep mit Frank Hertwig einen Assistenten mitbrachte und Christian Mädge, der in der vergangenen Saison schon dem damaligen Liga-Coach Philipp Obloch assistiert hatte, weiter an Bord bleibt, sprach der KSV-Vorstand gegenüber Otto von „zu vielen Übungsleitern“. Ein Mangel besteht dagegen an Spielern für die zweiten Herren: Am Sonntag traten die Kummerfelder zum Test beim West-Bezirksligisten FC Union Tornesch II nicht an. Dies erklärte Stefan Fleischanderl, Ansprechpartner für die 1. und 2. Herren des KSV, allerdings auch mit dem zeitgleichen Auftritt der Landesliga-Mannschaft, die Grieps Ex-Klub Grün-Weiß Eimsbüttel mit 4:3 schlug: „Weil bei den 1. Herren vier, fünf Spieler angeschlagen sind, konnten wir die urlaubsbedingt fehlenden Akteure der zweiten Mannschaft nicht auffangen“, so Fleischanderl.
Auch Michael Kälberloh, zuletzt Ottos rechte Hand, verwies auf Nachfrage von SportNord auf „zahlreiche Urlauber“. Sorgen, dass die Reserve aus der Kreisliga 1, in der sie zuletzt den elften Platz erreicht hatte, vom Spielbetrieb zurückgezogen werden muss, macht sich Kälberloh nicht: „Die Probleme hatten wir zum Start der vergangenen Saison leider auch“, erinnerte sich der frühere Torwart zurück und versicherte zugleich: „Wir arbeiten mit Hochdruck an einer Lösung.“ Was hoffen lässt: Wie SportNord erfuhr sollen mehrere Spieler, die ihren Vereinsaustritt bereits erklärt hatten, diesen Schritt rückgängig gemacht haben.
Der in Wedel lebende Otto (53) war, nach vorherigen Stationen bei Rasensport Uetersen, SV Halstenbek-Rellingen, SC Cosmos Wedel, TSV Holm, Wedeler TSV II und Sportfreunde Pinneberg, im Frühjahr 2023 in Kummerfeld eingestiegen.
(Johannes Speckner)