
Mit 13 Punkten aus zwölf Partien belegt der SC Wentorf aktuell den 13. Platz in der Bezirksliga Ost. Dabei zeigt die Formkurve der Wentorfer klar nach oben, denn von ihren letzten fünf Aufgaben verloren sie nur eine. SCW-Coach Slavec Rogowski denkt ohnehin langfristig: „Für mich ist entscheidend, ob wir es hinbekommen, die Idee und den Plan, den wir vom Fußball haben, tatsächlich konstant in die Mannschaft hineinzubekommen“, betonte er.
Dass sein Team einen Fehlstart in die Saison 2017/2018 hinlegte und seine ersten vier Liga-Spiele allesamt verlor, liegt laut Rogowski „keinesfalls an fehlender Qualität im Kader oder weil wir nicht gut genug Fußballspielen können“. Stattdessen nannte der Trainer folgenden Grund für die Schwierigkeiten zum Auftakt: „Wir haben uns, gerade in den ersten Spielen, einfach zu viele individuelle Fehler geleistet.“ In den Partien beim Barsbütteler SV (1:2), gegen den TuS Hamburg (0:2) und sogar beim SV Curslack-Neuengamme II (0:5) wären „deutlich bessere Ergebnisse möglich gewesen“, so Rogowski, wenn sich seine Schützlinge nicht „in jedem dieser Spiele quasi zwei halbe Eigentore geleistet“ hätten. Dass die Wentorfer kicken können, zeigten sie bei ihren klaren Siegen beim SV Börnsen (5:0) und gegen den ASV Hamburg (6:1). „In diesen Spielen waren wir extrem konsequent“, so Rogowski, der zur weiteren Perspektive in dieser Saison sagte: „Ich persönlich sehe unser Team von der Qualität, Grundstruktur und Stimmung her auf einem guten, gesicherten Mittelfeldplatz.“
Sehr wichtig ist es dem SCW-Coach, dass seine Spieler „ausschließlich an der Freude am Fußballspielen und für die Gemeinschaft in Wentorf kicken“, denn er stellte klar: „Wir haben uns im Verein eindeutig darauf verständigt, dass es bei uns in keinster Form Kohle für die Spieler zu verdienen gibt.“ So bekommen die Wentorfer Akteure keine Auflaufprämien, Siegprämien oder sonstige finanzielle Anreize: „Wir wollen ganz klar über den Team-Gedanken, eine gute Stimmung und hervorragendes Training kommen“, sagte Rogowski. Die SCW-Verantwortlichen hoffen, auch mit diesen Werten vor allem junge Spieler langfristig an ihren Verein binden zu können: „In der zurückliegenden Transferperiode haben wir ausnahmslos junge und talentierte Akteure verpflichtet ‒ drei von ihnen könnten sogar noch in der A-Jugend spielen“, erklärte Rogowski, der zudem einige Wentorfer A-Jugendliche kontinuierlich am Training der Liga-Mannschaft teilnehmen lässt. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, gerade auch die Talente aus der eigenen Jugend bei uns einzubinden“, betonte der Übungsleiter.
Anders, als bei anderen Bezirksligisten, sei das Wentorfer Projekt „nicht auf den schnellen Erfolg ausgelegt“, so Rogowski, der mit Blick auf andere Teams sagte: „Fünf Scheine rein pumpen, die Spieler beispielsweise für die Teilnahme an Trainingseinheiten zu entlohnen und dann schauen, was am Ende herausspringt, ist natürlich eine Möglichkeit ‒ aber wir gehen einen ganz anderen, einen nachhaltigeren Weg.“ Alle im Verein, das hob Rogowski hervor, seien „grundsätzlich davon überzeugt, dass dies auf lange Sicht betrachtet der richtige Weg ist“. Weiterhin gibt es eine enge Verbindung mit den Zweiten Herren (Kreisliga 4), die Rogowski bis zu seiner Beförderung zum Liga-Trainer im vergangenen Herbst (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) betreute: „Wir besuchen gegenseitig unsere Spiele, machen zusammen Mannschaftsausflüge und planen gemeinsame Aktivitäten ‒ bis hin zur Abschlussfahrt nach Mallorca ...“ Deshalb sei in Wentorf die Welt „absolut in Ordnung, abgesehen vielleicht vom Tabellenplatz“, sagte Rogowski nach einem Blick auf das Klassement, in dem der angestrebte Mittelfeldplatz aber noch absolut in Reichweite ist.
„Wir als Trainer müssen jetzt dafür sorgen, dass wir Kontinuität bekommen und das Team darin bestärken, dass das, was wir machen, richtig ist“, weiß Rogowski und versicherte zudem: „Wir werden nicht an dem System oder der Art und Weise, wie wir Fußballspielen wollen, rütteln ‒ wir glauben zu eihundert Prozent an jeden Spieler in der Mannschaft und daran, dass er den SC Wentorf langfristig hervorragend repräsentieren wird, denn ansonsten hätten wir den Kader nicht so zusammengestellt.“ Ein Sonderlob sprach der Coach an Marc Mauersberger aus: „Er ist eine absolute Maschine, weil er in jedem Spiel Vollgas gibt, seine Mitspieler mitzieht und mit klaren Ansagen den Weg vorgibt.“ Abschließend kam Rogowski zu dem Schluss, dass sein Co-Trainer Michael von Osten und er selbst „schon weiter gekommen seien, als es zu erwarten war“, so Rogowski, der betonte: „Wir erkennen in unserer Mannschaft phasenweise Strukturen und Spielzüge, die immer häufiger aufblitzen, die wir zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nicht erwartet hatten.“