Bezirksliga Nord: Ogly rettete die Stimmung


Schiedsrichter Timo Seibecke hatte für 12 Uhr am Mittag keine passende Begleitung für seinen Vierbeiner „Ogly“ gefunden und bat die BU-Verantwortlichen um eine Betreuung seines Hundes während des anstehenden Spiels zwischen dem HSV Barmbek-Uhlenhorst II und dem TSV Sasel II. Diese wurde mit der offensichtlich auch ihm sympathischen BU-Physiotherapeutin May-Nele schließlich gefunden, die dann zusammen mit Ogly auf der Tribüne dem eher dürftigen Spiel beiwohnte. Um das Ende vorwegzunehmen: Ogly verfolgte die fast 95 Minuten mit Engelsgeduld und avancierte mit seinem treuen Blick aufs Spielfeld irgendwie zur Hauptattraktion.

Im ersten Spielabschnitt wäre auch Zeit gewesen, ein gutes Buch zu lesen. Die Partie plätscherte mit Sicherheitsfußball auf beiden Seiten daher, ohne dass ich auch nur eine einzige zwingende Torgelegenheit ergab. Hinten standen sowohl der Tabellen-Zweite aus Sasel als auch die seit vier Spielen ungeschlagenen Hausherren bombensicher. Hatten die Saseler in den ersten 25 Minuten noch mehr Ballbesitz, mit dem sie aber kaum etwas Zwingendes anzufangen wussten, waren es bis zur Pause die „Anfielder“, die ein wenig mehr taten und direkt vor dem Halbzeitpfiff zu einem Abschluss aus zentral 12 Metern kamen, der aber zu lasch ausfiel, um Torwart Michel Thomä in Angst und Schrecken zu versetzen.

Nach der Pause zeigte sich zunächst BU mehr in der gegnerischen Hälfte. Ein Eckball von Moritz Scholz landete nach 48 Minuten auf statt in dem Tor der Saseler. Ein Eckball auf der anderen Seite von rechts, getreten von Pablo Cardoso wurde von diesem intelligent zurück an den rechten Strafraumrand gelegt, wo Fabian Becker völlig frei zum Schuss kam, der dann, noch abgelenkt von Tayfun Karakaya den Weg zum doch überraschenden 1:0 der Gäste ins Tor fand (53.). Nun plötzlich war der Ehrgeiz der Hausherren zu spüren, mehr zu machen und sich nicht kampflos zu ergeben. Moritz Scholz stand kurz vor dem Ausgleich, doch sein Schuss aus kurzer Distanz konnte zur Ecke geklärt werden (57.), die er dann auch selber ausführte und wohl genauso überrascht wurde, als Referee Seibecke auf den Elfmeterpunkt deutete. Er hatte ein Schubsen von Keeper Thomä ausgemacht und daher so entschieden. Moritz Scholz trat nach längeren Diskussionen, ob der Elfer nun gerechtfertigt sei oder auch nicht, an und scheiterte dann am Torwart, der die richtige Ecke geahnt hatte (58.). Fünf Minuten später zog Scholz dann eine Flanke von links scharf in die Box, wo Paul Smit aus wenigen Metern abschloss, aber noch ein Saseler Abwehrbein im Weg stand (64.). Danach kam die Sturm und Drangphase der Hausherren auch wieder zum Erliegen. Sasel bekam das Geschehen wieder besser in den Griff, ohne aber selbst für echte Hingucker zu sorgen. Einen solchen ließ BU’s aufgerückter Innenverteidiger Marco Hirsch 10 Minuten vor Ende der ergulären Spielzeit folgen, als er einen von Victor Steen getretenen Freistoß aus dem linken Halbfeld am langen Pfosten zum 1:1 Ausgleich über die Linie bugsierte. Mehr sollte bis zum Spielschluss nicht passieren.

Sowohl BU-Trainer Jan-Hendrick Haimerl als auch sein Gegenüber Tom Woltemath sprachen nach dem Spiel von einem „gerechten Remis“. Recht hatten sie, denn einen Sieger hatte diese Partie dann auch nicht wirklich verdient.

Was sich der treue Geselle Ogly zur Darbietung gedacht hat, wird für immer sein Geheimnis bleiben. Die mehrfach schwache Vorteilsauslegung seines Herrchens wird aber wohl auch ihm nicht verborgen geblieben sein……..






hvp

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