Schiedsrichter Sven Wilstermann (vom TSV Heist) könnte ein Vorbild für so manchen Unparteiischen aus der Bundesliga sein. Als die Spieler des Niendorfer TSV V am Sonntag vehement protestierten, dass Artur Koziol sein Tor mithilfe eines Handspiels erzielt hätte, fragte der Referee beim Stürmer von Rasensport Uetersen nach. Dieser versicherte aber glaubhaft, den Ball mit seinem Kopf ins Netz gedrückt zu haben ‒ deshalb erkannte Wilstermann das Tor an. Der extreme Ärger der NTSV-Spieler darüber war etwas übertrieben, denn es handelte sich um den Treffer zum 6:0 (!), und kurz darauf erfolgte der Abpfiff. Rasensport-Trainer Peter Ehlers attestierte seinem Team, im Topspiel gegen den Tabellen-Dritten Niendorf in der ersten Halbzeit „eine sehr gute Leistung“ gezeigt zu haben. Allerdings versäumte es der Spitzenreiter aus Uetersen, sich einen klareren Vorsprung herauszuschießen.
So stand es zur Pause „nur“ 1:0 und dieses Tor erzielte Fynn Laut, indem er eine Vorlage von Philipp Ehlers verwertete. Die beste Möglichkeit zum 2:0 vergab Artur Koziol per Kopf nach einem Eckstoß. Nach dem Seitenwechsel kamen beide Teams gut in die Partie zurück und in der 50. Minute bot sich den Gästen, als sie einen Angriff der Rasensportler geklärt und sauber aus der Abwehr nach vorne gespielt hatten, die Chance zum Ausgleich: Marlon Leonardo Molder gab einen starken Torschuss ab, den Rasensport-Torwart Christopher Knapp aber mit einer überragenden Parade noch um den Pfosten herumdrehte. „Diesen Schuss hält wirklich nicht jeder Keeper“, war Peter Ehlers froh, dass in dieser Szene nicht das 1:1 fiel. Drei Minuten später hieß es stattdessen 2:0, als Marvin Schramm nach Vorarbeit von Kirill Shmakov traf. Und dies war ein ganz besonderes Tor, nämlich der hundertste Saisontreffer der Ersten Mannschaft von Rasensport Uetersen. „Es freut mich für Schramm, dass er diesen besonderen Treffer erzielt hat − denn er hat sich damit auch für seine hervorragende Leistungen in dieser Saison belohnt“, sagte Peter Ehlers.
Spätestens mit dem 3:0, als erneut Schramm nach einem Eckstoß von Mario Ehlers den Abpraller verwertete (56.), war die Partie entschieden und die Gegenwehr der Niendorfer ließ stark nach. So konnten Artur Koziol per Kopf (62.), Jannek Kühl nach einer von den Gästen zu kurz geklärten Ecke per 20-Meter-Flachschuss ins rechte Eck (75.) und erneut Artur Koziol mit einem Kopfball nach einer Ecke von Fynn Laut, unter der NTSV-Torwart Luca Wiese hindurch sprang (90.), noch zum 6:0-Endstand erhöhen. „Das Ergebnis geht auch in der Höhe in Ordnung“, betonte Bernd Enderle, Erster Vorsitzender der Rasensportler, der es auf die frühe Anstoßzeit von 10 Uhr schob, dass nur rund 50 Zuschauer zum letzten Spiel vor der Winterpause kamen. Aus einer „geschlossen guten Mannschaftsleistung“ hob Peter Ehlers den Doppeltorschützen Schramm sowie Christian Förster noch heraus. Nun freuen sich die Uetersener auf ihre Weihnachtsfeier im Restaurant „Zur Erholung“, an der laut Peter Ehlers mehr als 200 Personen teilnehmen werden.
