Landesliga Hammonia: Tornesch kontert TuRa aus


Zum „Duell zweier Sorgenkinder“ trafen am Freitagabend im Rahmen des sechsten Spieltages der Landesliga Hammonia TuRa Harksheide und der FC Elmshorn aufeinander. Die Hausherren, die fünf Tage zuvor mit einem 1:3 beim HEBC ihre erste Saison-Niederlage kassiert hatten, nahmen von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand. Die Tornescher standen auf dem Kunstrasenplatz am Norderstedter Exerzierplatz aber sehr diszipliniert: „Wir hatten von Anfang an den Willen, etwas Zählbares mitzunehmen“, so FCU-Coach Stefan Dösselmann, der seinem Team die Vorgaben gemacht hatte, den Gegner zwar kommen zu lassen, dann aber in der eigenen Spielfeldhälfte schnell zu attackieren.

Dies setzten die Union-Spieler perfekt um und kamen schon in der zehnten Minute zu ihrer ersten Großchance, als Sören Badermann nach einem Steilpass freie Bahn hatte und den links mitgelaufenen Jannek Laut suchte, sein Zuspiel aber nicht genau genug kam. Fünf Zeigerumdrehungen später war es dann aber soweit und die Gäste gingen in Führung. FCU-Keeper Marco Wendt spielte einen langen Pass auf Badermann, dessen direkte Weiterleitung dieses Mal zu Laut gelangte: Laut drang links in den Strafraum ein, tankte sich bis zur Grundlinie durch und traf dann aus spitzestem Winkel zum 0:1, weil sich TuRa-Torwart Janik Flint und einer seiner Verteidiger gegenseitig behinderten. Zu zwei weiteren guten Konterchancen kamen die Tornescher in der ersten Halbzeit noch: Dabei misslang Badermann zunächst erneut der Pass in die Mitte (32.), ehe Jannik Swennosen aus 16 Metern frei zum Schuss kam, den Ball aber nicht per Vollspann, sondern nur mit der Seite seines Fußes traf und deshalb scheiterte (40.). „Wir hätten zur Pause auch schon mit 2:0 oder 3:0 führen können“, stellte Dösselmann fest.

Für den zweiten Durchgang änderten die Tornescher nichts an ihrer Taktik. Die Harksheider hatten zwar einige schnelle Ballverlagerungen, doch sie konnten das Union-Tor, in dem Wendt laut Dösselmann „eine großartige Ruhe“ ausstrahlte, kaum einmal in Bedrängnis zu bringen. Auf der Gegenseite konterten die Tornescher erneut erfolgreich: Badermann nahm nach einem Pass von Martin Schwabe Tempo auf und passte nach links zu Ricardo Gomes, der an Flint vorbei zum 0:2 einschoss und laut jubelnd zur Eckfahne lief (58.). Zehn Minuten später hieß es sogar 0:3, als Flemming Lüneburg sich rechts stark durchsetzte und in die Mitte zu Felix Ohlerich passen wollte ‒ doch TuRa-Kapitän Tim Renfordt kam vor Ohlerich an den Ball und lenkte ihn beim Klärungsversuch unglücklich in das eigene Tor. Ohlerich war erneut im Pech, als er nach starker Vorarbeit von Serge Haag von der linken Seite den linken Pfosten traf (81.).

Nach dem daraus resultierenden Eckstoß, den Serge Haag von der linken Seite flach an die Strafraumgrenze gespielt hatte, setzte Schwabe zur Direktabnahme an ‒ dabei traf er den Ball aber nicht richtig, wodurch er zur Vorlage für Lüneburg wurde, der mit einem halbhohen Vollspannschuss auf 0:4 erhöhte (82.). Sogar das 0:5 hätte noch fallen können, als die Gäste erneut einen Bilderbuch-Konter vortrugen und Ohlerich uneigennützig nach rechts zu Beckmann querspielte, der den Ball als Linksfuß mit rechts direkt nahm und an den linken Innenpfosten setzte, von wo aus er in das Feld zurücksprang. „Bei einem knappen Spielstand wäre das ärgerlich gewesen“, sagte Dösselmann, dessen Team durch den ersten Auswärtssieg auch im Klassement an den nun punktgleichen Harksheidern vorbeizog und nun Rang-Fünfter ist. Dagegen kassierten die Harksheider ihre erste Auswärtsniederlage und rutschten auf den sechsten Platz ab. Für die Wende zum Guten wird nicht mehr TuRa-Trainer Marcus Fürstenberg sorgen: Er erklärte nach der Partie seinen Rücktritt (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).

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